Die schönsten Spaziergänge in Hamburg
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Unsere schöne Hansestadt hat viele tolle Ecken, die es zu entdecken gilt. Erlebt die Stadt bei einem langen und ausgiebigen Spaziergang.
Wir verraten euch hier unsere liebsten Routen in Hamburg. Dabei lässt sich der Geschichte der Hansestadt nachgehen oder auf den Pfaden der Verbrechen wandern. Ihr könnt direkt am Wasser spazieren gehen oder durch die vielen grünen Wäldern und Parks.
1. Hamburgs Geschichte nachgehen
Spaziergang durch die Altstadt (Foto: © iStock.com/RossHelen)
Ihr wollte beim Spazieren gehen ein wenig die Geschichte von Hamburg erleben? Starten solltet ihr euren Spaziergang dann am besten beim St-Petri-Hof am Speersort 10, hier befindet sich der Bischofsturm aus dem 12. Jahrhundert, dessen Reste gelten als ältestes Steingebäude der Alststadt.
Weiter geht es anschließend über die Rathausstraße bis zur Großen Johannisstraße, hier befindet sich das Hamburger Rathaus. Mehr über die Geschichte des Rathauses erfahrt ihr hier.
Vom Rathhausmarkt geht es mit ein paar Schritten weiter über den Großen Burstah zur St. Nikolai Kirche. Die Ruine gilt als Mahnmal für die Kriegsopfer. Ein paar Meter weiter befindet sich die Deichstraße, hier begann 1842 der Große Brand.
Spaziert ihr hier weiter Richtung Elbe erreicht ihr die Speicherstadt, Hamburgs erstes Weltkulturerbe. Ein kleines Stückchen weiter gelangt man dann zum Michel. Hier am Krayenkamp befinden sich die ältesten Wohnhäuser, in den jetzt kleine Läden, Galerien und Restaurants zu finden sind. Perfekt um anschließend eine leckere Mahlzeit zu sich zu nehmen.
2. Echt mörderisch: Verbrechen auf der Spur
Spaziergang im Nebel (Foto: © iStock.com/RossHelen)
Unsere Tour starten wir auf der Reeperbahn bei der Davidwache, die dem Großstadtrevier als Kulisse dient. Von hier aus führt uns der Weg in die Straße Hamburger Berg, in welcher sich die Kultkneipe "Zum Goldenen Handschuh" sowie der "Elbschlosskeller" befindet. Der Serienmörder Fritz Honka aus Ottensen suchte hier in den 70-Jahren weibliche Opfer.
Deutlich länger zurück liegt die Zeit von Klaus Störtebeker, dem wohl berühmtesten Kriminellen der Hansestadt. Er wurde 1401 auf dem Grasbrook hingerichtet. Hier erinnert eine Statur Störtebekers noch heute an den gruseligen Tag. Im Hamburg Dungeon könnt ihr euch die Geschichte vorpspielen lassen.
3. Architektonischer Spaziergang
Spaziergang in der Speicherstadt (Foto: © iStock.com/Jon Chica Parada)
Bei dieser Runde startet wir direkt in der City, am Markk. Hinter dem ehemaligen Völkerkundemuseum befindet sich das traditionell gestaltete chinesische Teehaus "Yu Garden".
Von hier aus führt unser Weg an der Alster entlang, vorbei an der Uni, der S-Bahn Station Dammtor und den Alsterglacis, direkt zum Hauptbahnhof. Entweder geht ihr den kürzeren Weg über die Lombardsbrücke oder macht einen kleinen Schlenker über den Jungfernstieg, vorbei am herrlichen Hotel Vier Jahreszeiten und den ganzen Prachtbauten, um die Binnenalster herum und den Ballindamm entlang. Rechts in den Glockengießerwall abbiegen und gerade durch bis zum Hauptbahnhof. Wenn ihr durch die Wandelhalle durch geht und auf der anderen Seite den Bahnhof verlasst, geht ihr direkt auf das eindrucksvolle Deutsche Schauspielhaus zu.
Wer jetzt noch nicht genug hat, der fährt am besten mit der U-Bahn U4 bis zur Haltestelle Hafencity Universität. Von hier aus kann man super durch die HafenCity spazieren gehen. Hier lohnt es sich immer wieder herzukommen, denn es wird weiter fleißig gebaut. Über die Versmannstraße, am Lohsepark vorbei über die Osakaalle erreicht man die historische Speicherstadt. Die Runde verläuft über den neuen Boulevard entlang der Elbe in Richtung Elbphilharmonie.
Noch immer nicht genug? Hier findet ihr die vollständigen Informationen für einen ausgiebigeren Spaziergang.
4. Wandern in der Natur
Waldspaziergang (Foto: © iStock.com/Tero Vesalainen)
In Hamburg laden sowohl Wälder, als auch öffentliche Gärten und Parks zu einem ausgiebigen Spaziergang ein. Im Südosten befindet sich die Boberger Niederung. Das gesamte Gebiet steht unter Naturschutz und lässt sich in rund zwei Stunden gut erkunden. Der Parkplatz and der "Boberger Furt" ist auch der Startpunkt des Wanderweges. Von hier geht es zunächst zum Info-Haus und dann entlang der südlichen Boberger Dünen in Richtung Badesee.
Im Süden sind die Harburger Berge zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Auch wenn das Wort "Berg" etwas hochgegriffen ist, so kommt man bei Wanderungen durch die tolle Waldlandschaft doch ordentlich aus der Puste. Im Nordosten lädt dagegen der Duvenstedter Brook zu einer kleinen Wanderung ein.
An der Grenze zu Schleswig-Holstein befindet sich ein weiteres riesiges Waldgebiet: Der Klövensteen mit samt Wildgehege lädt zu einer studenlangen Wanderung ein. Doch nicht nur auf den eigenen Beinen ist der Wald gut zu erkunden, das große Reitwegenetz und zwei Ponyschänken machen den Klövensteen zu einem besonderen Ausflugsort für Reiter.
Doch nicht nur Wälder laden zum spazieren gehen ein. Wie wäre es ganz klassisch am Wasser: Einmal rund um die Außenalster oder entlang des Alsterwanderweges?
Ihr seht, die schönsten Wanderungen kann man auch ganz einfach in der eigenen Stadt machen. Unser Geheimtipp: Die Fischbeker Heide. Hier können Abenteuerlustige am Wochenende oder an Feiertagen sogar in einem Segelflugzeug mitfliegen.
Ein weiterer Tipp: Besucht doch einfach einen unserer tollen Parks. Wie wäre es mit dem Öjendorfer Park oder aber den Friedhof Ohlsdorf. Einen kleinen Rundlauf findet ihr hier.
5. Geführte Touren – vom Kiez bis zur Hafencity
Große Freiheit 36 (Foto: © iStock.com/NaLha)
Wer nicht so gerne auf eigene Faust durch die Stadt schlendern möchte, der kann an einer der zahlreichen Stadtführungen teilnehmen. Abseits der Touristenfpade führt zum Beispiel Wiebke Johannsen durch die vielen unterschiedlichen Stadtteile. Eine Tour führt von der Oberhafenkantine bis nach Hammerbrook. Auch durch die HafenCity wird geführt, dabei geht es insbesondere um die Geschichte des Hafens und den Handel.
Für Krimifans gibt es die "Corpus Delicti" Tour. Bei der interaktive Krimitour werdet ihr von einem skurrilen Kommissar an echte Verbrechensschauplätze geführt. Dabei geht es vom Stephansplatz bis zu den Landungsbrücken.
Oder doch lieber eine Führung über den Kiez? Die Dragqueen Olivia Jones bietet mit ihrem Team Touren durchs Viertel.
Gehen hat Tradition
Wir kennen mehr Begriffe fürs Gehen als die Inuit für Schnee. Ob zum reinen Vergnügen oder aus sportlichen Gründen: In Hamburg steht es hoch im Kurs, zu Fuß unterwegs zu sein. Denn das hat Tradition.
Zu Fuß die Welt entdecken – das beginnt schon im Kindesalter mit den ersten Schritten. Wir Menschen sind dazu gemacht, zu gehen. Vor allem der aufrechte Gang unterscheidet uns von anderen Säugetieren. Früher half uns diese Fähigkeit dabei, neue Gebiete zu erobern oder vor Feinden zu fliehen.
In der Geschichte gibt es unzählige Ereignisse, bei denen Menschen zu Fuß große Entfernungen überwunden haben. Und noch immer werden überall auf der Welt große Strapazen auf sich genommen, um zu Fuß weit entfernte Ziele zu erreichen. Gehen ist aber viel mehr, als nur irgendwo mit Muskelkraft hinzukommen.
Es handelt sich um die natürlichste Form der Fortbewegung. Zudem zeigt unsere Sprache, wie wichtig wir es finden, denn wir haben viele Begriffe dafür: Wir sagen wandern, wenn wir einen sportlichen Ausflug zum Beispiel in den Sachsenwald unternehmen. Wir flanieren an der Alster oder bummeln an den Schaufenstern der Mönckebergstraße vorbei. Wir gehen im Stadtpark spazieren, manchmal mit dem Hund. Wir stromern, sind per pedes unterwegs, machen Ausflüge "auf Schusters Rappen". Wir schlendern, strolchen, schleichen, walzen, latschen, stolpern, marschieren. Auf Platt "wannert" man auf einer "Foottuur". Wer internationales Flair schätzt, sagt Walking oder Hiking statt Wandern.
Der Luxus der Langsamkeit
Früher gab es für viele Menschen kaum eine Alternative zum Gehen, inzwischen zeigt ein Blick auf unsere Straßen, dass viele Bürger und Gäste mit Autos, Motorrädern oder Fahrrädern unterwegs sind. Sie steigen in Busse und Bahnen, in Taxis oder Leihwagen, um möglichst schnell zum Ziel zu kommen.
Es ist geradezu ein Luxus, sich wieder mehr Zeit für einen Spaziergang zu nehmen – und es werden immer mehr, die gehen und nicht fahren. Eine Rückbesinnung auf die Langsamkeit. Das Gehen gleicht einer inneren Einkehr. Wer geht, bekommt nicht das Gefühl, dass die Welt an ihm vorbeirauscht, sondern taucht ein. Wer freiwillig geht, besinnt sich aber nicht nur wieder auf das Wesentliche, er lernt auch seine Nachbarschaft und seinen Kiez immer wieder neu kennen. Und das lohnt sich.
Nicht nur ein Spaziergang im Niendorfer Gehege oder an der Elbe macht Spaß. Das Schlendern, Stromern und Bummeln durch die eigene Stadt kommt einer besonderen Entdeckungsreise gleich. Man hat plötzlich die Zeit, einen Blick auf die imposanten Gebäude zu werfen, die zum Beispiel im Generalsviertel den Wegesrand säumen.
Auch ein Spaziergang entlang der Kanäle in Winterhude tut der Seele gut. Besucht man seine neuen Lieblingswege regelmäßig, erkennt man auch seine Nachbarn wieder, grüßt sich, nickt sich zu. Man kommt sich näher, Schritt für Schritt.
Die Stadt ist ein einziger Gehweg
Obwohl wir hier in der zweitgrößten Stadt Deutschlands leben, lässt sie sich hervorragend zu Fuß erkunden – wenn man nicht alles an einem Tag sehen will. In der Innenstadt liegt die Keimzelle der Hansestadt, noch erkennbar an den Resten der historischen Wallanlagen.
Ein Spaziergang, der hier im Stadtpark Planten un Blomen beginnt, kann bis zu den St.-Pauli Landungsbrücken führen. Sehr beliebt bei Spaziergängern ist die rund sieben Kilometer lange Runde um die Außenalster. Der Elbwanderweg führt wiederum vom Altonaer Balkon bis nach Teufelsbrück und darüber hinaus. Wer es ruhiger liebt, startet auf der anderen Seite und wandert von Finkenwerder bis nach Cranz auf Deichen und an der Elbe sowie an Obstbäumen vorbei. auch der Elbstrand in Blankenese lädt zu einem Spaziergang ein.
Wer nicht alleine wandern möchte, findet in Hamburg viele Wandergruppen, zum Beispiel die Wanderfreunde Hamburg, den Hamburger Wanderverein oder "Mit uns Wandern". Bei Meetup oder der Wander-Community verbinden sich diverse Wandergruppen jeder Größe oder einzelne Wanderpartner.
Wer die Hansestadt etwas anders entdecken möchte, sollte sich mal die Seite von Megamarsch anschauen: Die Veranstalter richten in ganz Deutschland Wanderungen von 50 bis 100 Kilometer Länge aus. Der Hamburger Marsch führt einmal um die Stadt herum und durch Parks, Kleingärten und Waldgebiete hindurch. 24 Stunden haben die Wanderer Zeit, diese große Distanz zu absolvieren, an der Strecke stehen Verpflegungsstationen. Und natürlich gibt es im Blog ein paar Tipps, wie man sich auf diesen Megamarsch vorbereiten sollte.
Wer erst mal mit kürzeren Strecken beginnen will, darf sich freuen: Wir haben ein paar spezielle Spaziergänge zusammengestellt, die völlig neue Blickwinkel eröffnen.