Die große Ruhe: Friedhof Ohlsdorf
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Der größte Parkfriedhof der Welt ist viel mehr als nur eine letzte Ruhestätte, sondern auch einer der schönsten Parks der Stadt. Ein kleiner Rundgang.
Zuerst einmal eine Richtigstellung: Auch wenn der Ohlsdorfer Friedhof häufig als größter Friedhof der Welt bezeichnet wird, stimmt das so nicht ganz. Flächenmäßig landet der Friedhof Ohlsdorf mit 389 Hektar weltweit auf Rang vier – nach dem Wadi al-Salam im Irak (917 Hektar), dem Behescht-e Zahra im Iran (424 Hektar) und dem Calverton National Cemetery in den USA (423 Hektar).
Aber es gibt wahrscheinlich auf der ganzen Welt keinen schöneren Friedhof als den in Ohlsdorf. Auf jeden Fall existiert kein größerer Friedhof, der wie ein Park angelegt ist – womit er den Titel "Größter Parkfriedhof der Welt" völlig zu Recht trägt.
Schon die Zahlen beeindrucken: Auf dem riesigen Areal im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf gibt es 202.000 Grabstätten. Seit seiner Gründung im Jahr 1877 fanden 1,4 Millionen Beisetzungen statt, jährlich kommen rund 4.500 Begräbnisse hinzu. Auf dem Gelände stehen 13 Kapellen und 25 Mausoleen.
Hinzu kommen 17 Kilometer Straßen, die für Pkws zugelassen sind, außerdem fahren die Buslinien 170 und 270 auf dem Friedhof insgesamt 22 Haltestellen an. Hamburgs begnadeter Stadtplaner Fritz Schumacher realisierte mit dem imposanten Neuen Krematorium hier 1932 sein letztes Projekt.
Tritt ein Einheimischer seine letzte Reise an, ist in vielen Fällen der Friedhof Ohlsdorf die letzte Etappe – und das gilt natürlich auch für Promis wie Hans Albers oder Jan Fedder. Doch auch ohne konkretes Ziel lohnt sich der Friedhof als tolles Ausflugsziel, falls der gestresste Großstädter mal etwas Ruhe und Natur genießen möchte.
Beim Wandern durch den Friedhof Ohlsdorf könnten Besucher fast den Zweck des Geländes vergessen, das mehr an einen Park als an eine letzte Ruhestätte erinnert. Das Auge erfreut sich an 36.000 Bäumen und 15 Teichen. Hier leben viele Wildtierarten, darunter Rehe, Füchse und Waschbären. Mehr als 50 Vogelarten singen hier auf Ästen, darunter Baumfalken, Kormorane und Uhus.
Natürlich kann jeder den wunderbaren Park auf eigene Faust erforschen, aber das gleicht bei dieser Größe einer Lebensaufgabe. Besser eignen sich verschiedene Führungen und Touren, bei denen man sicher nichts übersieht.
