Auf alle Felle: Hundestadt Hamburg
Stadtinfo Tierisches Hamburg
Für viele Hamburger ist das Leben mit (mindestens) einem Hund ein großes Glück. Die Fellnasen sind mehr als nur ein Haustier – sie gelten als Familienmitglied. In etwa 51.000 Haushalten leben mehr als 80.000 Hunde, Tendenz steigend.
In den vergangenen zehn Jahren hat die Anzahl der Hunde in der Hansestadt fast um die Hälfte zugenommen. Die meisten Vierbeiner leben in Hamburg-Mitte, dicht gefolgt von den Stadtteilen Altona und Eimsbüttel.
Im Prinzip darf jeder Hamburger fast jeden Hund halten. Dennoch gelten für einige Rassen besondere Vorschriften, falls sie als gefährliche Tiere eingestuft wurden. Zu diesen zählen – neben individuell auffällig gewordenen Hunden – Rassen wie Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Bullterrier sowie Mischlinge mit diesen Genen. Die Haltung eines Hundes dieser als gefährlich geltenden Rassen ist nur mit Erlaubnis der Behörde möglich. Die Liste an Anforderungen ist so lang wie die Köhlbrandbrücke, deshalb nennen wir hier nur ein paar Punkte: Die Erlaubnis ist abhängig von einem besonderen Interesse an der Haltung und der Zuverlässigkeit im Umgang mit gefährlichen Hunden. Damit nicht genug: Für die Erlaubnis muss der Hund operativ kastriert sein und eine von der zuständigen Behörde anerkannte Hundeschule besucht haben. Zudem muss der Halter ein Gesundheits- und Führungszeugnis vorlegen und regelmäßig an Schulungsveranstaltungen teilnehmen. Der Hund darf darüber hinaus auch nicht aus einer illegalen Haltung oder Zucht stammen. Mehr Infos dazu erteilt auch der Hundekontrolldienst des Bezirksamts Hamburg-Mitte. Dieser ist zuständig bei Meldungen von gefährlichen oder herrenlosen Hunden jeglicher Rasse oder bei Vorfällen mit Hunden.
Der Mix macht’s
Aber wahrscheinlich stellt sich bei den meisten Hundefreunden die Frage, ob es sich wirklich lohnt, für einen gefährlichen Hund diesen Aufwand zu betreiben. Beliebt sind in Hamburg sowieso andere Rassen – oder ein Mix aus mehreren. An erster Stelle stehen mit 10.000 Exemplaren Mischlinge, an zweiter Stelle folgen Labrador Retriever mit knapp 8.000 Hunden. Weit abgeschlagen auf dem dritten Platz liegen die etwa 4.000 Jack Russel Terrier. Der Rest verteilt sich auf unzählige alte und neue Rassen. Doch ganz egal, für welches Tier sich Menschen entscheiden: Laut Hundegesetz und der Durchführungsverordnung zum Hundegesetz (HundeGDVO) müssen alle Fellnasen mit einem fälschungssicheren Mikrochip gekennzeichnet und im Hunderegister angemeldet werden. Dadurch wird pro Hund automatisch eine Hundesteuer von 90,- Euro pro Jahr fällig. Darüber hinaus besteht die Pflicht, für jeden Vierbeiner eine Haftpflichtversicherung abzuschließen.
Außerdem müssen Halter ein paar gesetzliche Vorschriften einhalten. Auch wenn ein Spaziergang durch die Stadt manchmal einen anderen Eindruck hinterlässt: Grundsätzlich besteht in ganz Hamburg eine Anleinpflicht, von der man sich nur unter bestimmten Voraussetzungen befreien lassen kann. Außerdem muss jeder Hund in der Öffentlichkeit ein Halsband oder Brustgeschirr tragen. Damit die Hunde auch ohne Leine toben können, existieren in allen Stadtteilen Freilaufzonen. Aber Achtung: Nicht alle Grünzonen und Parks gelten automatisch als Hundezonen, die entsprechenden Bereiche sind ausgeschildert. Obwohl Spaziergänge an der Elbe oder der Alster bei Hundebesitzern besonders beliebt sind, kann die Leine hier nur an den ausgewiesenen Stellen weg.
Lernen fürs Hundeleben
Auch wenn er in Hamburg nicht zum Pflichtprogramm zählt: Generell empfiehlt es sich, einen Hundeführerschein zu machen, zum Beispiel bei Dog Aktiv, Le Waldi oder Hansehund. Dabei wird zum Beispiel die Leinenführigkeit mit und ohne Ablenkung geprüft oder wie der Hund auf andere Menschen oder Artgenossen reagiert. Auch ein paar Befehle sollte der Hund befolgen und sich abrufen lassen. Nach bestandener Gehorsamkeitsprüfung kann sich Herrchen oder Frauchen beim zuständigen Amt vom Leinenzwang befreien lassen. Etwa 50,- Euro kostet die Prüfung, beim Bezirksamt werden weitere Gebühren fällig. Aber auch ohne Prüfung lohnt es sich, eine Hundeschule zu besuchen, besonders beim ersten Vierbeiner. So lernen Anfänger die Bedürfnisse des Hundes kennen und können besser auf sie eingehen.
Nicht immer muss der Hund erzogen werden, manchmal vergessen auch Halter ihre gute Kinderstube – zum Beispiel, wenn die Hinterlassenschaften manchmal mitten auf dem Gehweg landen und dann nicht beseitigt werden. Dabei ist das so einfach, schließlich verteilt die Stadtreinigung jedes Jahr mehr als 30 Millionen kostenlose Beutel, zum Beispiel in den Filialen von Budni. Gutes Benehmen ist auch beim HVV wichtig, wenn man seinen Hund mitnehmen möchte. Zum Beispiel muss das Tier an die Leine und darf natürlich nicht auf einem Sitzplatz für Menschen "Platz machen". Dafür kostet die Beförderung für den Vierbeiner nichts.
Am Ende soll das Hundeleben Spaß bringen und Freude schenken. Ein Hund bereichert den Alltag und schenkt seinem Halter uneingeschränkte Liebe. Leckerli verstärken die Liebe noch. Damit die gemeinsame Zeit möglichst rund und gesund läuft, haben wir ein paar schöne Shops, Auslaufflächen und weitere Tipps für Hunde und ihre Halter zusammengestellt.