Architektonischer Spaziergang durch die Stadt

Wenn man an die Architektur in Hamburg denkt, kommen einem schnell Klinker, Glas und Stahl in den Sinn, oder? Aber es geht auch anders, denn Hamburg überrascht an vielen Stellen mit baulichen Perlen, die entdeckt werden möchten. 

© iStock.com/jon chica parada
© iStock.com/jon chica parada

Am besten beginnen wir unseren Rundgang direkt in der City, genauer gesagt am Markk, dem ehemaligen Völkerkundemuseum. Auch wenn bereits das imposante Bauwerk beeindruckt, wollen wir unseren Blick dahinter auf das Kleinod "Yu Garden" richten. Das traditionell gestaltete chinesische Teehaus sieht nicht nur umwerfend aus, hier gibt es auch fantastische Köstlichkeiten aus der modernen chinesischen Küche. Von hier geht es an der Alster vorbei zum Hauptbahnhof. Etwa 30 Minuten dauert der wunderbare Spaziergang, vorbei an der Uni, dem Bahnhof Dammtor und dann den Alsterglacis entlang.

Der kürzere Weg wäre jetzt, direkt über die Lombardsbrücke zu laufen. Wir empfehlen jedoch einen kleinen Umweg über den Jungfernstieg, denn so kommen Fußgänger nicht nur am herrlichen Hotel Vier Jahreszeiten vorbei, sondern auch an den Prachtbauten, die zum Einkaufen einladen. Unser Tipp: Kurz bei Warneke Eis halten und ein paar Kugeln bestellen – alle Sorten schmecken köstlich! Dann geht es um die Binnenalster herum den Ballindamm entlang, wo auf der linken Seite der Hauptsitz von Hapag-Lloyd thront. Dann nach rechts in den Glockengießerwall bis zum Hauptbahnhof, durch die Wandelhalle hindurch bis zum eindrucksvollen Deutschen Schauspielhaus. Das renommierte Haus ist mit 1.200 Plätzen das größte Sprechtheater Deutschlands. Erbaut wurde es 1899 im Neobarock-Stil. 

Diese Tour alleine bietet genügend Fotomaterial. Wer noch mehr sehen möchte, fährt vom Hauptbahnhof mit der U4 bis zur Haltestelle Hafencity Universität. Die Station ist seit 2013 in Betrieb und wirkt wie aus einem Science-Fiction-Film. Sie eignet sich als toller Startpunkt, um die Hafencity zu Fuß zu erkunden. Hier sieht man, wie schnell die Stadt wächst, denn an der Versmannstraße entstehen unzählige Neubauten. Am Lohsepark führt der Weg dann über die Osakaallee bis in die historische Speicherstadt. Die alten Bauwerke sind das aus Stein gebaute Erbe der kaufmännischen Geschichte Hamburgs. Hier wurden und werden Waren gehandelt, die aus aller Welt per Schiff in die Stadt gelangen. Die Route erstreckt sich über den neuen Boulevard entlang der Elbe in Richtung Elbphilharmonie

Auf einer kleinen Halbinsel zwischen zwei Fleeten steht das Wasserschloss, eines der am häufigsten fotografierten Gebäude der Stadt. Und wer schon einmal dort ist, kann auch gleich hineingehen und sich im Restaurant stärken. Wenn man dann die Elbe hinter sich lässt und in Richtung Norden läuft, landet man beim Chilehaus. Das ikonische Gebäude mit seinen 2.800 Fenstern gilt als eines der ersten Hochhäuser der Stadt. Vor allem aber zählt es zum UNESCO-Weltkulturerbe – wie die Speicherstadt. 

Von der Hafencity aus bietet sich aber noch eine Alternative an – an der Elphi vorbei, dann über den neuen Boulevard und schließlich an der Elbe entlang bis zu den Landungsbrücken. Unterwegs kann man nicht nur die Museumsschiffe Rickmer Rickmers und Cap San Diego bestaunen, sondern sich auch mit Snacks und Getränken stärken. Am Ende erstrahlt ein besonderes Baudenkmal im neuen Glanz: Der St. Pauli-Elbtunnel verbindet die Innenstadt mit Steinwerder. Fußgänger, Radfahrer und Autos fahren mit dem Fahrstuhl zu den beiden 426,6 Meter lange Röhren, die komplett neu gekachelt wurden. Der Spaziergang lohnt sich – der Blick auf die Skyline der Stadt ist von der Südseite sensationell!

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