Hamburg ganz asiatisch: Kulinarisches aus Fernost
Gastronomie Restaurants
Es ist noch gar nicht so lange her, da ging man "zum Chinesen“, wenn man in einem asiatischen Restaurant Essen gehen wollte. Noch bis weit in die 1980er-Jahre zählten Restaurants aus Korea, Japan oder Vietnam zu den Exoten. Dann wurde Sushi zum Trend, japanische Esskultur eroberte die westliche Welt.
Sushi hat sich schon lange fest etabliert. Aber immer mehr köstliche Gerichte aus fernöstlichen Ländern fanden feste Plätze auf den Speisekarten. Ob eine Pho (Suppe) aus Vietnam oder Kimchi (traditionelle Beilage aus Kohl) aus der koreanischen Küche – die Auswahl beim Essen in den asiatischen Restaurants wird immer vielfältiger.
Asiatisches Essen steht inzwischen häufig generell für Rezepte aus Fernost. Dabei wird leider unterschlagen, dass es gerade die landestypischen Spezialitäten sind, die eine eigene Identität ausmachen. Die Hamburger pflegen schließlich zum Beispiel mit Labskaus oder Franzbrötchen auch ihre ganz eigenen Köstlichkeiten. Die Küche aus Fernost also generell als asiatisch zu bezeichnen, wäre so, als würde man Pizza und Köttbullar als europäische Küche zusammenfassen.
Viele Köche gehen inzwischen dazu über, den kulinarischen Mix der Kulturen mit dem Begriff "Fusion" zu versehen. Als Fusionsküche wird die Kombination ganz unterschiedlicher Esskulturen verstanden, beispielsweise aus Asien und Europa. Also eine Küche im Zeitalter der Globalisierung, die perfekt zu Hamburg passt. Schließlich nennt sich die Hafenstadt nicht ohne Grund "Das Tor zur Welt".
Wir haben einige besondere Restaurants herausgesucht:
1. Kleine Gerichte aus Fernost: Asiatische Tapas in Hamburg
Viele asiatische Restaurants in der Hansestadt bieten Tapas, also kleine Gerichte, die sich perfekt zum Teilen und gemeinsamen Genießen eignen.
Ein gemütlicher Abend mit Familie oder Freunden lässt sich zum Beispiel im Transit verbringen. Das asiatische Restaurant im Schanzenviertel bietet eine große Auswahl kleiner, leckerer Köstlichkeiten.
Auch in der Neustadt kommen Tapas-Liebhaber auf ihre Kosten – das Ta Vegan House serviert vegetarische und vegane Speisen aus der vietnamesischen Küche.
2. Koreanischer Kimchi: Kohl ist unser Gemüse
Kohl ist in Korea eine äußerst beliebte Zutat und wird dort gegärt praktisch zu jeder Mahlzeit, meist scharf gewürzt, gegessen.
Im koreanischen Restaurant Hanmi im Stadtteil St. Pauli gibt es Kimchi in vielen verschiedenen Varianten, mit Fleisch oder ohne.
Der kleine Familienbetrieb Restaurant Kimchi serviert den Gästen in Eimsbüttel köstliche authetische koreanische Speisen – natürlich auch Kimchi.
3. Ramen in Hamburg: die besten Läden für Japanische Nudelsuppe
Die japanische Suppenvariante Ramen ist seit einiger Zeit stark im Trend. Die asiatischen Restaurants, in denen die großen Schüsseln mit dampfender Nudelsuppe angeboten werden, haben viele Fans gefunden.
In der Innenstadt bietet das Restaurant "The Ramen" japanisches Wohlfühl-Fast-Food nach hauseigenen Rezepten. Die vier verschiedenen Brühen lassen sich mit oder ohne Fleisch schlürfen.
In Ottensen lockt das asiatische Restaurant Takumi mit seinen köstlichen Nudelsuppen. Die Speisekarte ist übersichtlich, die Suppen mit verschiedenen Toppings dafür umso leckerer.
4. Die besten Dim Sum Restaurants in Hamburg
Dim Sum sind kleine gedämpfte oder frittierte Gerichte, die man auch als chinesische Tapas bezeichnen kann. Unterschiedliche Geschmacksrichtungen vereinigen sich dabei in einem Essen.
Das traditionelle Dim Sum Haus am Hauptbahnhof serviert seit 1964 die beliebten Spezialitäten und erfreut sich stets großer Beliebtheit bei den Hamburgern.
Im asiatischen Restaurant Some Dim Sum können sich die Gäste ihre Lieblingsteilchen mit verschiedenen Füllungen selbst zusammenstellen, aber es gibt auch fertige Gerichte.
5. Fusionsküche: Die besten vietnamesischen Restaurants
Besonders in der vietnamesischen Küche vereinigt sich der Einfluss verschiedener Kulturen in dem leckeren Essen. Die durch verschiedene Stile geprägten Zubereitungen bezeichnet man auch als Fusionsküche.
Die Ban Canteen zum Beispiel interpretiert typische vietnamesische Gerichte komplett neu. In dem Laden zwischen Schanze und Kiez werden Bowls, Bao-Burger und Suppen immer frisch zubereitet.
Das Nikkei Nine an der Alster spricht vor allem Freunde der gehobenen Küche an und bietet edle Zutaten und eine hohen Kunst der Zubereitung.
Geschichte der asiatischen Küche in Hamburg
Der Handel mit Fernost spielte für die Hansestadt schon immer eine wichtige Rolle, bis heute gilt der Hafen dafür als Dreh- und Angelpunkt. Besonders zu China gab es gute Verbindungen: Ende des 19. Jahrhunderts heuerten viele Chinesen bei Hamburger Reedereien an, wo sie häufig an Bord ausgebeutet wurden.
Rund um die Schmuckstraße auf St. Pauli entstand in der Zeit ein chinesisches Viertel, auch Chinatown Hamburgs genannt. Hier lebten Seefahrer, Geschäftsleute und Migranten aus China – und brachten in Garküchen und Restaurants heimische Mahlzeiten mit. Immer mehr Einheimische fanden Gefallen an der chinesischen Küche.
Im Dritten Reich wurde das Viertel 1944 von den Nazis aufgelöst, viele Einwohner wurden verhaftet, interniert oder umgebracht. In der Schmuckstraße erinnert heute ein Stolperstein an die sogenannte "Chinesenaktion". Vom einstiegen Chinaviertel sind nur wenige Relikte übrig geblieben. Die dunklen Zeiten sind zum Glück vorbei, inzwischen leben und arbeiten wieder mehr als 5.000 Chinesen in der Elbmetropole.
Kulinarische Reise durch Asien
Aber auch Menschen aus anderen asiatischen Ländern fühlen sich in der Hansestadt wohl: Laut dem statistischen Amt leben hier zum Beispiel 2.500 Vietnamesen und jeweils 1.500 Thailänder und Japaner. Das wirkt sich auch auf die Esskultur aus. Vom Imbiss bis zum Edelrestaurant: Man kann eine kulinarische Reise durch ganz Asien machen, ohne die Stadt zu verlassen.
Und inzwischen sind es eben nicht mehr nur klassische Gerichte wie Nasigoreng, Peking-Ente oder Sushi, die bestellt werden. Die hanseatischen Gaumen haben sich auf die Geschmacksvielfalt eingestellt und kochen asiatische Gerichte sogar nach.
Zutaten gibt es nicht nur in asiatischen Supermärkten wie Vinh-Loi in Wandsbek oder Yuanye in der Innenstadt. Mittlerweile führen die meisten größeren Supermärkte zumindest eine kleine Auswahl an asiatischen Spezialitäten und Gewürzen im Programm. Wem Rezepte aus Kochbüchern nicht genügen, kann beispielsweise bei CayCay in Eppendorf einen vietnamesischen Kochkurs buchen.
Aber am schönsten ist es, sich einfach verwöhnen zu lassen. Es laden unzählige Restaurants dazu ein, neue Geschmäcker und alte Lieblingsgerichte auf der Zunge zergehen zu lassen. Ob asiatische Tapas, koreanischer Kimchi, japanische Ramen, chinesische Dim Sum oder eine Mischung aus vielen asiatischen Esskulturen: Wir haben uns durch eine Auswahl von Asia-Restaurants ein wenig durchgeschlemmt.