Petri Heil! – Angeln in Hamburg

Einen Stock, eine Schnur und einen Haken – mehr brauchte Huckleberry Finn nicht, um sich ganz entspannt sein Abendessen aus dem Mississippi zu holen. Klar, den beliebten Jungen gab es nicht wirklich, er wurde von Mark Twain erfunden. Aber die positive Wirkung des Angelns ist absolut real.

Angeln am See, © iStock.com/monkeybusinessimages
Angeln am See, © iStock.com/monkeybusinessimages

Und noch immer liegt dieses ruhige Hobby im Trend: Vergleicht man bundesweit die Mitgliederzahlen von Angelvereinen mit denen anderer Sportvereine, schlägt das Angeln sogar Reiten oder Golf.

Aus gutem Grund: "Für viele ist es die letzte Naturnutzung, die man einfach so machen kann", sagte Olaf Lindner vom Deutschen Angelfischerverband e. V. im Interview. Laut Statista gehen in Deutschland jedes Jahr 6,4 Millionen Deutsche mindestens einmal im Jahr angeln. Bundesweit haben rund 1,7 Millionen Hobbyangler einen Angelschein, in Hamburg versuchen rund 120.000 Angler ihr Glück an den Angelgewässern der Hansestadt. Sehr begehrt ist das Zanderangeln. Wer einen Bundesfischereischein besitzt, braucht nur noch die Hamburger Fischereimarke und kann loslegen. Zum Beispiel an der Billwerder Bucht.

Wir haben nützliche Informationen und Links rund ums Angeln für euch zusammen gestellt:

1. Öffentliche Plätze für freies Angeln in Hamburg

Öffentliche Plätze für freies Angeln

Öffentliche Plätze für freies Angeln in Hamburg (Foto: © Jerzy/pixelio.de)

Im gesamten Hamburger Hafen kann zwischen Industrie und Containern die Rute übers Wasser gehalten werden. Generell gilt die Elbe als perfektes Revier, besonders die Abschnitte Norderelbe, Süderelbe und Köhlbrand sind begehrt. Es gibt aber vereinzelt Naturschutzgebiete, in denen das Angeln verboten ist, daher sollte sich vorher unbedingt informiert werden, wo angeln möglich ist. Eine interaktive Gewässerkarte zeigt die wichtigsten Angelplätze der Hansestadt. Wer aber keine Lust hat, sich selbst die besten Plätze herauszusuchen, kann z.B. bei Petri Heil Angeltouren buchen, hier kümmern sich erfahrene Angel-Guides.

2. Private Zuchtseen mit besonderer Erlaubnis

Private Zuchtseen mit besonderer Erlaubnis

Private Zuchtseen mit besonderer Erlaubnis (Foto: © iStock.com/scyther5)

Wieso sollte der Hamburger seine Angelrute nur in freien Gewässern auswerfen? Es lohnt sich auch ein Besuch an die zahlreichen verpachteten Seen der Stadt. Sehr beliebt ist die Dove Elbe von der Krapphofschleuse bis zur Mündung in die Elbe. Aber nicht nur Hamburger Gewässer lohnen sich, auch ein Ausflug nach Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und andere Bundesländer bieten sich an.

3. Shops für das optimale Angelzubehör

Angeln in Hamburg: Shops für das optimale Angelzubehör

Shops für das optimale Angelzubehör (Foto: © iStock.com/tarasov_vl)

Jedes Hobby kostet Geld. Auch für das Angeln kann man jede Menge ausgeben, denn es wird einiges gebraucht wie z.B. Ruten, Blinker oder Gummistiefel. All dies und noch mehr gibt es im Hamburger Angelshop in der Bramfelder Straße. Im Holstenkamp befindet sich eine Filiale der deutschlandweit tätigen Ladenkette Askari. K & HD Fishing-Supplies empfängt seine Kunden in der Emilienstraße, hier werden vor allem Fliegenfischer glücklich. Unser Tipp: Schaut vorher einmal in euren Bestand, was wirklich benötigt wird, bevor ihr mit dem Shoppen beginnt!

4. Hochsee-Angeltouren von Hamburg aus

Hochsee-Angeltouren von Hamburg aus

Hochsee-Angeltouren von Hamburg aus (Foto: © iStock.com/AleMasche72)

Eine geführte Angeltour mit einem gültigen Fischereischein bietet sich besonders an die fischreiche Ostsee an, hier kann großer Spaß beim gemeinsamen Hochseeangeln erlebt werden. Auch die Nordseeküste ist beliebt, besonders die Fischgründe um die Inseln Sylt, Föhr und Helgoland sowie um die Halbinsel Eiderstedt. Ob Nord- oder Ostsee: Beide Küsten eignen sich mit ihren zum Teil rauen Abschnitten auch hervorragend fürs Brandungsangeln.

5. Im Verein fischt es sich besser

Im Verein fischt es sich besser

Im Verein fischt es sich besser (Foto: © iStock.com/gpointstudio)

Insgesamt gibt es in Hamburg fast so viele Angelvereine, wie es Fischarten gibt. Die Anglerfreunde Nord sind mit Abstand Hamburgs größter Angelverein. Auf der Billerhuder Insel besitzt er ein sehr großes Vereinsgelände, an der Bille und an der Doven Elbe sowie an der Ostsee stehen mehrere Vereinsboote bereit. Mitglieder können zudem kostenlose Guiding-Touren mitmachen und von vielen anderen Vorteilen profitieren. So stehen mehrere Verbandsgewässer kostenlos zur Verfügung: Alte Süderelbe, Dove Elbe, Eichbaumsee, Elbstrom, Gose Elbe, Hohendeicher See (Oortkaten) und der Hummelsee. Auch für Angelneulinge lohnt sich der Club, denn mit Herzblut und viel Fachwissen wird auch für die Fischereiprüfung ausgebildet.

Mit der Sportangler-Vereinigung Hamburg (SAV-Hamburg) haben Mitglieder die Möglichkeit, an einigen der schönsten Gewässern Norddeutschlands die Natur zu erleben. Eine weitere Quelle und Übersicht im Internet listet Clubs und Vereine in Hamburg auf – mit Web-Adressen und Kontaktdaten wie z.B. einer E-Mail-Adresse.

Ein Hobby für Männer?

Mehr als 90 % aller Angler sind Männer. Und wie die Romanfigur haben auch sie nur ein Ziel: Einmal den ganz großen Fisch aus dem Wasser ziehen. Statt Ast und Bindfaden haben sie deutlich besseres Equipment zur Hand. Discounter bieten manchmal Einsteigersets für 20,- bis 50,- Euro an. Daneben gibt es auch Angler, die für ihre Ausrüstung mehrere tausend Euro ausgeben. Schnell noch ein kurzer Test: Ist bekannt, worum es sich bei Australien Braid, Bimini-Twist und dem doppelten Grinner handelt? Die Antworten gibt es auf der Knotenpage für Angler, auf der unzählige Bindeanleitungen stehen.

Natürlich könnte man den Fisch auch ganz einfach fangfrisch kaufen, zum Beispiel auf dem Altonaer Fischmarkt oder in einem der unzähligen Fischläden entlang der Elbe. Doch das ist nicht dasselbe. Beim Angeln geht es um viel mehr, als nur einen Fisch fürs nächste Barbecue zu fangen. Es ist eine kleine Auszeit vom Alltagsstress, eine Art Eskapismus. Es geht um nachhaltige Selbstversorgung, im Einklang mit der Natur. Und die Chancen für einen ordentlichen Fang stehen gut in Hamburg, denn die Vielfalt und Anzahl der Fische ist riesig: Ob Aal, Schleie, Rapfen, Wels, Karpfen, Hecht oder Barsch – es gibt kaum einen bekannten Fisch, der nicht Wahlhamburger ist. Der beliebteste von allen ist aber ganz klar der Zander, Zanderangeln verspricht immer einen großen Erfolg.

Die wichtigsten Angelregeln in Hamburg

Doch trotz des großen Fischbestands dürfen die Tiere nicht einfach so gefischt werden. Auch in Hamburg gibt es Regeln: Höchstens zwei Angeln dürfen gleichzeitig betrieben werden. Die wichtigste Vorschrift im Fischereigesetz ist sicher, dass man fürs Angeln zuerst einmal eine Sportfischereiprüfung ablegen muss, um dann überhaupt die Erlaubnis in Form eines Fischereischeins zu erhalten.

Wer ohne diesen sogenannten Angelschein erwischt wird, muss mit hohen Strafen und Bußgeldern rechnen. Für einen Angelschein muss man in Hamburg gemeldet sein und einen Vorbereitungskurs mit 30 Unterrichtsstunden absolvieren und abschließend eine schriftliche Prüfung ablegen. Darin geht es um Fischkunde, Gewässer, Geräte, Gesetze, Natur und Umwelt sowie um die Handhabung der Wurf- und Spinnrute. Der Angelsport-Verband Hamburg e. V. listet auf seiner Website die Kurstermine in der ganzen Stadt auf. Für Kurs und Prüfung sind rund 80,- Euro fällig. Mit der positiven Prüfbescheinigung gibt es im Kundenzentrum der Bezirksämter den Fischereischein. Die Erstausstellung kostet 15,- Euro, die Gebühr beträgt in den Folgejahren dann 5,- Euro.

Steckt der Schein in der Tasche, dürfen große Teile des Hamburger Hafens, der Alster und der Bille befischt werden. Öffentliche Gewässer, deren Fischereirechte nicht verpachtet sind, gelten für Angler ebenfalls als freie Gewässer. Es gilt, die Schonzeiten einzuhalten. Für Bachforelle und Meerforelle gilt die Schonzeit zum Beispiel vom 15. Oktober bis zum 15. Februar, für Hecht und Zander vom 1. Februar bis zum 31. Mai. Außerdem gelten Tageshöchstfangmengen: Beim Aal ist nach drei Exemplaren Schluss, beim Zander sind höchstens zwei Tiere erlaubt. Auch auf die Größe kommt es an, Aal und Zander müssen zum Beispiel zwischen 45 und 75 cm lang sein. Nicht ausgewachsene und zu große Fische müssten Angler wieder freilassen. Besonders beliebt ist das Zanderangeln.

Ein paar praktische Grundbegriffe

Und damit auch Anfänger mitreden können, hier noch ein paar Brocken Anglerwissen: Anfüttern ist regelmäßiges Füttern an einer Stelle, in der Hoffnung, dass die Wasserbewohner hier dann öfters zu finden sind. An einem Angeltag kommt man auch mal ohne einen Fang heim. Friedfische jagen keine anderen Fische, sondern fressen zum Beispiel Larven oder Plankton. Ein Kochtopfangler fängt, so viel er kann, um es zu essen, zu horten oder einzufrieren. Schwimmer oder Posen sind kleine, an der Angelschnur befestigte Objekte; sie treiben auf dem Wasser und zeigen durch Hüpfen an, ob angbissen wurde.

Also Petri Heil! Und einen guten Fang!

Nützliche Links für Angler in Hamburg

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