Bei Reisen ins Ausland mit zu Hause in Verbindung bleiben
Ratgeber Beruf & Bildung
Wer in einem anderen Land Urlaub macht oder dort vorübergehend arbeiten muss, möchte zumeist gerne mit seiner Familie zu Hause in Verbindung bleiben. Mit den technischen Möglichkeiten, die heutzutage zur Verfügung stehen, ist es kein Problem mehr. Mithilfe eines Smartphones lassen sich Videoanrufe tätigen. Dabei können sich die Gesprächspartner auch problemlos sehen. Auch das Aussehen der aktuellen Umgebung lässt sich mit dieser Methode übertragen. Deshalb wird die Technik gerne genutzt.
Bei solchen Übertragungen fließen jedoch große Mengen an Daten. Erfolgt ein Video-Chat über das Mobilfunknetz, fallen dafür oftmals hohe Gebühren an. Deshalb nutzen die meisten Menschen lieber die frei verfügbaren WLAN-Hotspots, die inzwischen vielerorts verfügbar sind.
Frei zugängliches WLAN ist nicht ungefährlich
Um größere Datenmengen senden und empfangen zu können, bleibt meistens nur eine schnelle WLAN-Verbindung zur Wahl. In zahlreichen Hotels, gastronomischen Betrieben sowie auf öffentlichen Plätzen stehen mittlerweile freie WLAN-Hotspots zur Verfügung. Diese bieten jedoch keine Verschlüsselung an.
Jeder Mensch, der sich zufällig oder bewusst in dem Bereich aufhält, kann ohne Registrierung das WLAN nutzen. Deshalb tummeln sich dort auch gerne kriminelle Personen, die darauf aus sind, Daten anderer Menschen zu ihren eigenen Vorteilen zu nutzen. Einigen geht es darum, fremde Identitäten zu stehlen, um diese für illegale Aktivitäten zu nutzen. Das können unter anderem E-Mail-Postfächer sein, die für kriminelle Geschäfte im Darknet benötigt werden.
Andere wiederum haben es auf Zugangsdaten für das Onlinebanking oder für Onlineshops abgesehen. Damit können sie auf Kosten anderer Personen Einkäufe tätigen oder Geld vom Konto abbuchen. Um solche Probleme von vornherein zu vermeiden, sollte bei der Nutzung eines freien WLAN-Netzes unbedingt ein VPN installiert und eingerichtet sein. Dieses verschlüsselt die Daten mit einem starken Algorithmus. Ohne den passenden Schlüssel lassen sich weder die gesendeten noch die empfangenen Daten nutzen. Das ist ein erheblicher Vorteil bezüglich der Sicherheit.
Gleichzeitig werden die Daten über diverse Server des VPN-Anbieters umgeleitet und dabei die IP-Adressen überschrieben. Dadurch weiß auch keiner mehr, wem die Daten im Internet zugeordnet werden können. Dank dieser Technik ist ein anonymes Surfen möglich geworden.
Ein VPN bietet noch weitere Vorteile
Das VPN bietet nicht nur eine deutlich erhöhte Sicherheit bei der Datenübertragung. Damit lässt sich auch das Geoblocking umgehen. Das sollte vielleicht noch etwas näher beschrieben werden, weil nicht jeder Nutzer sich etwas darunter vorstellen kann.
Beim Geoblocking handelt es sich um eine Technik, die dafür sorgt, dass bestimmte Dienste oder Webseiten nur von Nutzer aus einer bestimmten Region aufgerufen werden können. Für derartige Einschränkungen gibt es verschiedene Gründe. Dazu gehören unter anderem:
- Sicherheitsvorkehrungen
- Lizenzrechte
- Politische Richtlinien
Beispielsweise nutzen einige Banken solche Maßnahmen, um ihre Kunden vor Betrügern zu schützen, die aus fernen Ländern agieren. Es gibt aber auch zahlreiche andere Unternehmen, die nur Aufrufe von Usern aus dem eigenen Land zulassen.
Der häufigste Grund für ein Geoblocking ist das Lizenzrecht. Dieses gilt insbesondere für multimediale Inhalte wie Fotos oder Videos. Es gibt diverse Filme, für die nur ein stark begrenztes Lizenzrecht zur Verfügung steht. Dieses gilt manchmal nur für wenige Staaten. Deshalb müssen Anbieter dafür sorgen, dass der Zugriff aus fremden Ländern unterbunden wird.
Zudem gibt es einige Länder, die mit allen Mitteln vermeiden, dass jemand aus dem Ausland auf Webseiten im eigenen Land zugreifen kann. Dahinter stecken zumeist politische Interessen. Mit einem eingerichteten VPN ist es möglich, derartige Einschränkungen zu umgehen.
So funktioniert das Geoblocking
Aus technischer Sicht ist es nicht besonders schwer, herauszufinden, aus welchem Land ein Aufruf einer Webseite erfolgt. Jeder Computer und auch jedes mobile Endgerät bekommt vom Provider eine eindeutige IP-Adresse zugewiesen, sofern eine Verbindung ins Internet aufgebaut wird. Anhand dieser Adresse kann erkannt werden, in welchem Land und in welchem Ort sich das jeweilige Gerät befindet.
Bei den Servern, auf denen die Inhalte gespeichert sind, erfolgen dann Einstellungen bezüglich der Zugriffe. Diese können vom jeweiligen Betreiber so festgelegt werden, dass ausschließlich Zugriffe von Geräten mit bestimmten IP-Adressen erfolgen können. Dabei werden nur die Bereiche der IP-Adressen freigegeben, die für das bestimmte Land gelten.
Hat sich jemand ein VPN auf seinem Computer oder seinem mobilen Android Gerät installiert, werden die Daten über unterschiedliche Server umgeleitet. Die VPN-Anbieter betreiben meistens in zahlreichen Ländern eigene Serverstandorte. Die Daten der Nutzer werden entsprechend umgeleitet und mit neuen IP-Adressen überschrieben. Deshalb funktionieren die Einschränkungen bezüglich der IP-Adressen nicht mehr.
Die Sicherheitssoftware, die auf den Webservern der Anbieter installiert ist, erkennt nicht, dass der Datenfluss umgeleitet wurde. Damit kann nicht nur auf Filmen oder anderen Inhalten zugegriffen werden, die nicht für ausländische Zuschauer freigegeben sind. Falls sich jemand beruflich oder privat in einem anderen Land aufhält, kann dann auch problemlos auf sein Bankkonto im Heimatland zugreifen oder Versicherungsangelegenheiten regeln.
Ist das Umgehen von Geoblocking zulässig?
Es treten immer wieder Diskussionen darüber auf, ob das Umgehen von Geoblocking überhaupt zulässig oder illegal ist. Den meisten Nutzern dieser Technik geht es schließlich darum, Lizenzrechte zu schützen oder für eine erhöhte Sicherheit zu sorgen. In der Regel ist das Umgehen dieser Restriktionen jedoch legal.
Wer sich im Ausland aufhält, sollte natürlich auch das Recht haben, von dort aus auf sein Bankkonto in der Heimat zugreifen zu können. Hat jemand einen Streamingkanal in seinem Heimatland abonniert, möchte er vielleicht auch auf die Inhalte zugreifen können, wenn er beruflich außerhalb seines Heimatlandes unterwegs ist.
Es gibt einige Diktaturen auf der Welt, die ihre Webseiten dazu nutzen, die eigene Bevölkerung von ihrer Großartigkeit zu überzeugen. Diese nutzen oftmals auch Techniken zum Geoblocking. Damit soll vermieden werden, dass ausländische User diese Seiten ansehen und einen negativen Eindruck von den jeweiligen Regierungen bekommen.
Mit der Hilfe eines VPNs können aber auch solche Seiten aufgerufen und angesehen werden. Trotzdem braucht kein Nutzer mit unangenehmen Konsequenzen zu rechnen. Dank der zahlreichen Umleitungen sowie der Überschreibungen der IP-Adressen lässt sich kein Aufruf zurückverfolgen und einem eindeutigen User zuordnen.
Ist das Geoblocking überhaupt zulässig?
Da ein VPN legal genutzt werden kann, um das Geoblocking zu umgehen, fragen sich zahlreiche Menschen, ob die Einrichtung derartiger Restriktionen überhaupt zulässig ist. Das Internet ist schließlich ein freies Medium, das keinem gehört. Die Antwort ist jedoch, dass Geoblocking grundsätzlich zulässig ist, wenn es in begründeten Fällen eingerichtet wird. Mitunter kann es sogar vorgeschrieben sein. Insbesondere dann, wenn es darum geht, Urheberrechte zu schützen.
Diesbezüglich gibt es weltweite Regelungen, die von fast allen Regierungen abgesegnet sind. Der Hintergrund ist der Schutz vom geistigen Eigentum. Wer beispielsweise die Lizenzrechte eines Films besitzt, kann festlegen, dass dieser nur in einigen Ländern gezeigt werden darf. In solch einem Fall ist der Filmanbieter sogar verpflichtet, für ein funktionierendes Geoblocking zu sorgen. Sonst würde er sich strafbar machen. Beim Thema Geoblocking gibt es daher auch ein paar rechtliche Dinge zu beachten.
Einfacher und unbeschwerter Reisen mit einem VPN
Ob jemand seinen wohl verdienten Urlaub im Ausland verbringt oder ob er beruflich in einem anderen Land unterwegs ist, spielt keine große Rolle. Das mobile Endgerät ist auf jeden Fall die direkte Verbindung nach Hause. Dabei ist nicht nur die Kommunikation mit der Familie oder den Bekannten von Bedeutung.
Mittlerweile wird mit dem Smartphone eingekauft oder es werden Versicherungs- und Bankangelegenheiten geregelt. Ein Mobilgerät ist heutzutage unentbehrlich. Deshalb haben die meisten Menschen es auch stets bei sich. Die Smartphones sind inzwischen so leistungsfähig, dass sie als mobiles Büro genutzt werden können. Deshalb ist es von größter Bedeutung, dass es zu jederzeit eine uneingeschränkte Verbindung zu Anbietern und Dienstleistern in der Heimat gibt.
Bei Reisenden, die kein VPN eingerichtet haben, tritt sehr schnell Frust auf. Aus dem Ausland kann plötzlich nicht mehr wie gewohnt auf alles Mögliche zugegriffen werden. Dabei geht es nicht nur um Schwierigkeiten, den abonnierten Sportkanal weiter anschauen zu können. Es kann durchaus vorkommen, dass plötzlich keine E-Mails mehr empfangen werden können, weil der Mail-Server nicht mehr erreichbar ist.
Des Weiteren können Dokumente in einer Cloud oftmals nicht betrachtet oder bearbeitet werden, weil der Cloud-Anbieter zum Schutz das Geoblocking eingerichtet hat. Alle diese Unannehmlichkeiten treten nicht auf, wenn das mobile Endgerät mit einem VPN ausgestattet ist.
Eine solche Sicherheitssoftware steht für die Nutzung auf sämtlichen Betriebssystemen zur Verfügung. Deshalb ist es völlig unerheblich, ob auf dem Mobilgerät das Betriebssystem Android dient oder ob es sich um ein iOS-Gerät handelt.
Zusammenfassung
Jeder, der sich vorübergehend in einem anderen Land aufhält, möchte immer gerne mit zu Hause verbunden bleiben. Oftmals werden Erlebnisse mit Verwandten und Freunden geteilt. Aber auch geschäftliche Angelegenheiten wie Versicherungsangelegenheiten oder Bankgeschäfte müssen mitunter aus dem Ausland geregelt werden.
Damit es dabei nicht aufgrund von Geoblocking zu Schwierigkeiten kommt, sollte sich jeder vor Antritt der Reise ein VPN auf dem mobilen Endgerät einrichten. Dieses umgeht nicht nur das Geoblocking, sondern es bringt auch eine deutlich höhere Sicherheit.