Altonaer Volkspark und Dahliengarten

Nördlich von Bahrenfeld wurde 1918 der Volkspark angelegt. Er ist leicht hügelig und sehr urwüchsig. Vom höchsten Punkt, der Birkenhöhe, hat man einen schönen Ausblick. Der Altonaer Volkspark nimmt mit seinen heute 205 ha knapp 7 % der Gesamtparkfläche der Stadt Hamburg ein. Er wurde zwischen 1914 und 1933 vom ersten Altonaer Gartenbaudirektor Ferdinand Tutenberg angelegt, der 1913 seinen Dienst antrat.

Dahliengarten: Schmuck Dahlia John Neumeier, © C. Hoffmann
Dahliengarten: Schmuck Dahlia John Neumeier, © C. Hoffmann

Besonders eindrucksvoll ist es Tutenberg gelungen, die natürlichen Gegebenheiten des Geländes in die Gesamtkonzeption des Volksparks zu übernehmen und so im doch eher flachen Hamburg ein topografisch sehr spannendes und differenziertes Gesamtensemble zu schaffen.

Der Volkspark wurde 1925 wichtiger Baustein des Grüngürtelplans von Altonas Bausenator Gustav Oelsner als Kern seiner sozialen Grünpolitik. Das Ziel, allen Gesellschaftsschichten einen Erholungs- und Naturraum in einem Park mit Wald-, Spiel und Liegeflächen zur Verfügung zu stellen, ist auch heute noch aktuell.

Im Norden des Volksparks liegen das Volksparkstadion sowie die Barclaycard Arena und im Nordwesten schließt sich der Hauptfriedhof Altona an.

Letzte Ruhe für HSV-Mitglieder

In Sichtweite des Stadions befindet sich seit September 2008 ein kleines Gräberfeld für HSV-Vereinsmitglieder. Wer sein Leben lang mit dem Hamburger Sportverein verbunden ist, kann auf dem Friedhof des Altonaer Volksparks beigesetzt werden. Weitere Informationen hierzu bietet der HSV und das Fachamt Management des öffentlichen Raumes des Bezirks Altona. Dieses Angebot ist weltweit jedoch nicht einmalig – auch der argentinische Fußballclub Boca Juniors bietet seinen Fans die "Letzte Ruhe" in Vereinsfarben an.

Dahliengarten

Im Nordwesten des Volksparkes, an der Luruper Chaussee, befindet sich der herrliche Dahliengarten, in dem im Spätsommer ca. 14.000 Dahliensorten blühen. Es ist Europas ältester noch bestehender Dahliengarten (seit 1920 und seit 1932 an heutiger Stelle) mit zahlreichen Raritäten, Superlativen, Weltpremieren und Spezial-Beeten aus der Dahlienwelt. Während der Saison von Mitte Juli bis Ende Oktober ist der Park täglich ab 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr bzw. bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet, der Eintritt ist frei. Alles Wissenswerte über den Garten und die 14.227 Dahlien finden die Besucher:innen an großen Informations-Tafeln. Zusätzlich sind die einzelnen Sorten beschildert.

Zentralschulgarten mit botanischem Garten

Der Parkteil in der Nähe der großen Spiel- und Liegewiese wurde von Ferdinand Tutenberg als Zentralschulgarten mit botanischem Garten konzipiert. Die Bevölkerungsdichte und die daraus entstandenen Probleme gaben Anlass, sich um die Volksgesundheit zu kümmern. Im "Schulgarten" konnten Lehrer mit den Stadtkindern praktisch und wissenschaftlich arbeiten. Die große wirtschaftliche Not zwang viele Bürger zur Selbstversorgung.

Für die gärtnerische Bildung der Erwachsenen konzipierte der Gartenbaudirektor eine Musteranlage von sieben Schrebergarten-Parzellen. Drei dieser Parzellen von gut 2.000 m2 werden zu einem Permakultur-Garten als Musterbeispiel für urbanes Gärtnern umgestaltet. So wird der Grundgedanke, den Städtern Beispiele für Selbstversorgung zu liefern, in das neue Jahrtausend transportiert.

Der Schulgarten steht seit 2002 unter Denkmalschutz.Betrieben wird der Garten vom Tutenberg Institut für Umweltgestaltung e. V. Jedes Mitglied kann ein eigenes Beet bewirtschaften oder bei Gemeinschaftsprojekten mitmachen. Freizeitgärtner aus der Umgebung sind willkommen. Namensgeber für den Verein ist Ferdinand Tutenberg, Gartenbaudirektor des damals preußischen Altona. Er war für die Gestaltung und Planung des Altonaer Volksparks ab 1913 zuständig.

Schwerpunkte des Schulgartens im Altonaer Volkspark

  • Imkerei: Bienenhaltung in der Bienenkiste, einer Möglichkeit der artgerechten Haltung von Bienen. Schon 2010 wurde ein historisches Rondell im abgelegenen Bereichdes Schulgartens zu einer Blumenwiese und damit zur Bienenweide umfunktioniert.
  • Nachbarschaftsbeete: Gartenanfänger können eine eigenes Beet von 6, 12, 18 oder 24 m2 Größe für eigene Experimente und Ernte nutzen.
  • Gemeinschaftsflächen: Mandalabeet, Sonnenfalle, essbarer Wald,Spalierobsthecke – einige der Planungen, die auch in Kooperation mit anderen Vereinen in diesem Jahr umgesetzt werden.

Ortsinformationen

Altonaer Volkspark
August-Kirch-Straße 55
22525 Hamburg - Bahrenfeld
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