Ballett - Endstation Sehnsucht

Wann: Sonntag, 11. Mai 2025 19:00 Uhr und  weitere Termine

Wo: Hamburgische Staatsoper, Hamburg

Ballett - Endstation Sehnsucht
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Ballett - Endstation Sehnsucht

Eine Veranstaltung der Reihe Ballett - Endstation Sehnsucht | Hamburgische Staatsoper

Die Spielzeit 2023/24 wird mit Endstation Sehnsucht eröffnet, John Neumeiers choreografierte Version des Theaterklassikers von Tennessee Williams, die ursprünglich 1983 mit Marcia Haydée und dem Stuttgarter Ballett uraufgeführt wurde. Die tragische Geschichte um Verlust, Liebe und Gewalt wurde für Williams der endgültige Durchbruch und brachte ihm den begehrten Pulitzer-Preis ein. Vor allem die Verfilmung von Elia Kazan von 1951 mit Vivien Leigh und Marlon Brando in den Hauptrollen machte sein Stück weltbekannt. Tennessee Williams Dramen haben auf John Neumeier schon immer einen starken Eindruck hinterlassen, 2019 kreierte er die Glasmenagerie. VOR DER AUFFÜHRUNG ZU LESEN Man hat mir gesagt, ich soll eine Straßenbahn namens Sehnsuchtnehmen, dann in eine andere, namens Friedhof, umsteigen und nach sechs Querstraßen aussteigen – bei den Elysischen Gefilden, berichtet Blanche DuBois ihrer Schwester Stella während der Ankunft in New Orleans. Blanche musste den Familiensitz Belle Reve verlassen, als er verloren ging. Nachdem man ihr nahe gelegt hat, ihre Arbeit als Lehrerin aufzugeben, sucht sie bei der jüngeren Schwester Zuflucht. Stella ist mit dem Arbeiter Stanley Kowalski verheiratet, der von Blanche wegen seiner Grobheit und Herkunft aus einer polnischen Einwandererfamilie verachtet wird. Tausende und Tausende von Jahren der Entwicklung sind an ihm vorübergegangen, wirkungslos – ein Überlebender aus der Steinzeit, wird sie später feststellen. Doch auch ihr kultiviertes, leicht affektiertes und mitunter blasiertes Verhalten reizt Stanley zu rohem und vulgärem Benehmen, bis hin zu brutalen Ausbrüchen. Seine herzlose Kälte gegenüber Blanche ist aufgeladen mit sexueller Energie. In den beengten Wohnverhältnissen, die ein Abbild des dicht bebauten französischen Viertels geben, kommt es schnell zu Spannungen, die durch Blanches Unvermögen, Realität und Illusion voneinander zu trennen, in die Katastrophe münden. Fließende, sich gegenseitig überblendende Welten verstellen Blanche den Blick auf ihre tatsächliche Situation. John Neumeiers Ballett setzt am Endpunkt des Dramas an, in der Irrenanstalt. Es erzählt Blanches Vorgeschichte und taucht ein in die fragile, in Auflösung begriffene Welt von Belle Reve. Blanches Erinnerungen führen sie zurück in den Sommer, als die Schwester Stella den Ort ihrer Heimat verließ und Blanche ihren Hochzeitstag beging. Traditionelle, zur oberen Mittelklasse gehörende Hochzeitstänze und Gratulationen bestimmen die Szene. Mittendrin ein attraktiver, nervös aussehender, einzelner junger Mann; er küsst Blanches Bräutigam Allan in dem Moment, als sie durch die Menge kommt. Ein Schock, ein Schuss, der Blanche für immer von Allan trennt. Und der erste der Todesfälle auf Belle Reve. Mit jedem Hinscheiden der Familienmitglieder stirbt der einstmals so stolze Landsitz etwas mehr. Blanche kann das Familienanwesen nicht mehr halten und flüchtet sich in schnelle Bekanntschaften. Später wirkt New Orleans auf sie gefräßig, stinkend, hektisch, habgierig verkommen durch die Vielzahl der Geräusche, des Lärms und der Menschen. Das entspricht äußerlich dem schonungslosen Geschehen, welches zwischen Blanche und Stanley ausgetragen wird und in der Vergewaltigungsszene zum Eklat führt. Nichts ist für Stanley erotischer und erregender als ihr vornehmes Getue. Sex bedeutet für ihn Vorherrschaft. Alles, was ihn herausfordert, erregt ihn. Und er missbraucht, wonach Blanche so dringend greift: ein aus der Tradition des neunzehnten Jahrhunderts stammendes Bedürfnis nach Schutz. Für mich, so John Neumeier, ist Endstation Sehnsucht eines der größten Stücke der amerikanischen Literatur. Es fasziniert mich durch das besondere Ambiente und die Problematik der alten Südstaaten. Das Bühnenwerk von Tennessee Williams – einer der größten Erfolge des amerikanischen Dramatikers – brachte ihm den begehrten Pulitzer-Preis ein. 1983 schuf John Neumeier seine Version für das Stuttgarter Ballett. Der erste Teil ist musikalisch mit Sergej Prokofjews Visions fugitives unterlegt, die der Komponist zwischen 1915 und 1917 schrieb. Im zweiten Teil erklingt Alfred Schnittkes 1974 uraufgeführte Erste Sinfonie. Musik: Sergej Prokofjew, Alfred Schnittke Choreografie, Inszenierung, Bühnenbild, Kostüme und Lichtkonzept: John Neumeier Musik vom Tonträger 2 Stunden | 1 Pause 1. Teil: oo Minuten, 2. Teil: oo Minuten URAUFFÜHRUNG: Das Stuttgarter Ballett, Stuttgart, 3. Dezember 1983 PREMIERE IN HAMBURG: Hamburg Ballett, 30. April 1987 ORIGINALBESETZUNG: Blanche DuBois: Marcia Haydée Stanley Kowalski: Richard Cragun Stella, Blanches Schwester: Lisi Grether Harold Mitchell (Mitch): Vladimir Klos Allan Gray: Johannes Kritzinger Allans Freund: Paul Chalmer Ein Soldat: Randy Diamond Kiefaber: Christian Fallanga Shaw: Stephen Greenston GASTSPIELE: 1988 Milwaukee 1989 Leverkusen 2010 Baden-Baden 2012 Hongkong IM REPERTOIRE: Das Stuttgarter Ballett Norwegisches Nationalballett Pittsburgh Ballet Theatre Tschechisches Nationalballett Copyright: Staatsoper Hamburg

Preis: 15 € bis 134 €

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Termine der Veranstaltung

Mittwoch, 30. April 2025
19:30 Uhr
Donnerstag, 1. Mai 2025
18:00 Uhr
Freitag, 2. Mai 2025
19:30 Uhr
Freitag, 9. Mai 2025
19:30 Uhr
Sonntag, 11. Mai 2025
15:00 Uhr
Sonntag, 11. Mai 2025
19:00 Uhr

Ortsinformationen

Hamburgische Staatsoper
Dammtorstraße 28
20354 Hamburg - Neustadt