Designboden ist ein Hingucker – mit Vorteilen und Nachteilen
Ratgeber Wohnen, Haus & Garten
Ihren Blickfang-Effekt tragen Designböden quasi schon im Namen: Sie imitieren auf zum Verwechseln ähnliche Weise andere Bodenbeläge, wie beispielsweise solche aus Holz, Stein oder Beton. Aufgrund ihrer zahlreichen Vorteile finden sie sich in immer mehr Wohnungen und Häusern – wobei (baldige) Eigentümer auch die Nachteile zumindest kennen sollten.
Was sind und wie grenzt man einen Designboden von Vinylboden ab?
Der Vergleich liegt nahe, denn oftmals handelt es sich hierbei um Vinylböden, wobei es auch PVC-freie Alternativen gibt. Ursprünglich wurde der Begriff deshalb eingeführt, um Kunst-Bodenbeläge eindeutig abzugrenzen und die Entscheidungsfindung für weniger versierte Laien zu erleichtern. Charakteristisch für Designböden ist der Umstand, dass sie zumeist aus Vinyl hergestellt werden, dabei aber die Optik von natürlichen Materialien imitieren – wie sie beispielsweise in klassischem Parkett oder bei Laminat genutzt werden.
Das zeigt sich auch bei der dreischichtigen Zusammensetzung solcher Böden. Ganz unten befindet sich immer ein stabilisierender Gegenzug, der beispielsweise in dieser Form auch bei Laminat genutzt wird. Die mittlere Schicht bildet die Trägerplatte, die meistens aus Vinyl und seltener aus HDF besteht. Die obere Schicht ist dann die, die dem Namen "Designboden" tatsächlich gerecht wird. Sie imitiert die natürlichen Materialien – optisch sind beide bei qualitativ hochwertigen Designböden nur schwer zu unterscheiden.
Der Unterschied gegenüber zu Vinylböden liegt im Detail und hängt in der Praxis auch davon ab, wann der Boden verlegt wurde. Denn genau genommen sind Vinylböden automatisch auch Designböden, wobei zu den Vinylböden wiederum die PVC-Böden gehören. Diese bestehen, getreu ihres Namens, aus Polyvinylchlorid sowie früher noch aus Weichmachern wie Phthalaten. Selbige sind mittlerweile aufgrund ihrer gesundheitsbedenklichen Eigenschaften innerhalb Europas verboten.
Damit verabschiedete man sich zugleich von der ehemaligen Namensbezeichnung, seither vermarkten Hersteller die PVC-freien Böden nun treffender als Designböden. Obgleich das PVC selbst nicht Gegenstand der Kritik war, sondern die Weichmacher, gibt es mittlerweile komplett PVC-freie Designböden ebenso wie Linoleumböden – beide stellen auch in Haushalten mit Kindern und Haustieren eine unbedenkliche Alternative dar.
Die Vorteile von Designböden sind zahlreich – optisch wie funktionell
Optisch sind Designböden unglaublich vielfältig, schließlich imitieren sie natürliche Materialien: Wer eine Steinoptik gegenüber Holz präferiert, ist dahingehend also nicht eingeschränkt. Zudem sind die meisten Designböden immerhin mit einer Warmwasser-Fußbodenheizung kompatibel, kommen also auch in vielen Neubauten in Frage. Die Bodenoberfläche fühlt sich warm und weich an, auch sturzdämpfende Eigenschaften haben die Böden aufgrund ihrer dreischichtigen Struktur. Trittleise sind sie ebenfalls, was ein weiterer Pluspunkt in Wohnungen und Häusern mit Kindern und/oder Haustieren ist.
Weitere Vorteile zeigen sich im Umgang mit den Designböden. Die genutzten Materialien sind ausgesprochen langlebig und widerstandsfähig, auch deren fortlaufende Pflege ist unkompliziert. Für Feuchträume, wie Küche und Bad, sind die Böden ebenso geeignet – wenn dort dann auch eine andere Optik als beispielsweise im Wohn- oder Schlafzimmer gewählt wird.
Wasserfest, unempfindlich, hygienisch und wartungsleicht fordern die Designböden nur wenig fortlaufende Pflege ein – sehr zum Gefallen von Bewohnern, die so weitaus weniger Zeit mit der Wartung ihres Bodens verbringen müssen, als das beispielsweise bei Parkett der Fall wäre.
Diese potenziellen Nachteile sollten Eigentümer kennen
Wie bereits im vorherigen Abschnitt dargelegt, funktionieren Designböden tadellos mit Warmwasser-Fußbodenheizungen – sind aber für elektrische Fußbodenheizungen nicht geeignet, da diese zu schnell warm werden und sich die Materialien aufgrund einer eingeschränkten Wärmeleitfähigkeit nicht zügig genug anpassen würden.
Generell gelten Designböden als ausgesprochen robust und widerstandsfähig, ganz ausgeschlossen werden können Kratzer aber selbst bei denen nicht – vor allem nicht, wenn sie sehr intensiv beansprucht werden und dazu noch eine dunklere Oberfläche haben. Darauf ist beispielsweise in Haushalten mit Katzen zu achten.
Der Wiederverkaufswert solcher Böden siedelt sich typischerweise unterhalb dem von Naturböden an. Das ist aber sehr individuell und hängt unter anderem auch von aktuellen Wohntrends sowie dem generellen Zustand des Bodens ab.
So unterscheiden sich Designböden von anderen Bodenmaterialien
Designboden weist gegenüber anderen Bodenmaterialien einige grundlegende Unterschiede auf: Das Material ist beispielsweise deutlich komfortabler als harter Stein oder harte Fliesen, zudem können die Böden, anders als Parkett, auch in Feuchträumen zum Einsatz kommen. Außerdem lassen sich Designböden leicht verlegen, normalerweise indem sie geklebt oder per Klicksystem zusammengeführt werden. Rein wirtschaftlich sind die meisten Designböden günstiger zu haben als hochwertiges Parkett oder Designfliesen – aber auch das ist immer individuell.
Optisch sollen Designböden natürliche Materialien zwar imitieren, müssen aber nicht zwangsläufig absolut identisch zu denen sein. Da Designböden aus synthetischen Materialien hergestellt werden, sind der optischen Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Verbraucher dürfen stattdessen aus einer riesigen Vielfalt von unterschiedlichen Farbtönen und Mustern wählen, was hinsichtlich der Inneneinrichtung noch mehr Flexibilität sowie eine sehr präzise Abstimmung ermöglicht. Gleichermaßen ist es dadurch sehr leicht möglich, mehrere Räume in leicht unterschiedliche Farben und Muster zu hüllen, um optische Abgrenzungen zu schaffen.
Bedingt durch ihre funktionalen Vorteile, typischerweise überschaubaren Kosten und der riesigen optischen Vielfalt sind Designböden auf dem Vormarsch – und erhalten immer häufiger gegenüber Parkett, Laminat, Fliesen und Co. den Vorzug.