Stadtteil St. Georg

Eines der spannendsten Pflaster der Stadt ist St. Georg. Heimat für Künstler, Schwule und Multikulti – in Hamburgs ältestem Stadtteil erlebt man Szeneleben pur. Das Viertel verdankt seinen Namen dem Lepra-Hospital Sankt Georg, das um 1200 außerhalb des alten Befestigungsringes der Hansestadt verlegt worden war. Was den Hamburgern innerhalb ihres Schutzwalles nicht geheuer war, wurde hierher verbannt: um 1500 der Galgen, der Pestfriedhof 1564 und schließlich der feuergefährliche Pulverturm.

Stadtfest St. Georg, © AHOI Events
Stadtfest St. Georg, © AHOI Events

Ende des 19. Jahrhunderts entstanden Handwerkshäuser und erste Wohnblocks, das Deutsche Schauspielhaus eröffnete 1900 und prunkvolle Hotels (Hotel Atlantic) wurden errichtet. Mit dem Bau des Hauptbahnhofs 1906 entwickelte sich allerdings – neben St. Pauli – ein Rotlichtviertel und ein Treffpunkt der Drogenszene.

Heute ist die "Lange Reihe" der Mittelpunkt Sankt Georgs. Hier schmücken Fachwerkhäuser und schmucke Altbauten das Straßenbild. Das Geburtshaus von Hans Albers an der Langen Reihe 71 beweist: der blonde Hans kam nicht aus St. Pauli und fuhr auch nie zur See. Die schöne Apotheke St. Georg (Nr. 39) und die für die Straße typische Hinterhausbebauung an der Nr. 75 sollten Sie keinesfalls versäumen.

Die Läden mit ihrem bunten Sortiment heben sich deutlich von den zahlreichen Konsum-Tempeln in der Innenstadt ab und laden zum Entdecken ein. Im indischen Supermarkt Mathabi kann man zu indischer Popmusik Basmatireis in Zehnkilosäcken und duftende Gewürze kaufen. Über 500 Kräuter zum Entspannen, Wohlfühlen aber auch zur Unterstützung Ihrer Gesundheit finden Sie im Kräuterhaus.

Abends bietet die Lange Reihe Bars und Restaurants für jeden Geschmack. Im Cox (Lange Reihe 68) kombiniert die Küche deutsche und österreichische Spezialitäten mit französischen, italienischen und asiatischen Einflüssen. Im Kyti Voo (Lange Reihe 82) zeigen gut gebaute Männer bei Café Macchiato und Designerbrause beiläufig ihre Muskeln. Das Café Gnosa ist das Herzstück der Gay Community und bietet die leckersten Torten weit und breit.

Am Steindamm reihen sich Sexshops, Pornokinos, Absteigen und öde Bürogebäude aneinander.

Der 17 m hohe Brunnen am Hansaplatz soll den Betrachter an die Bedeutung der Hanse erinnern, die als Allegorie den Brunnen krönt.

Das Deutsche Schauspielhaus gehört zu den führenden Sprechbühnen im deutschen Sprachraum, dessen Aufführungen immer wieder für Schlagzeilen sorgen. Das Gebäude ist eine Kopie des Wiener Volkstheaters und verfügt über 1.800 Plätze.

Mit dem Hansa Varieté Theater unter der Leitung von Thomas Collien und Ulrich Waller wurde 2009 am Steindamm 17 ein einzigartiges Juwel der Variteékunst wieder zu neuem Leben erweckt und feiert seitdem große Erfolge.

2011 hat das Ohnsorg-Theater das kulturelle Angebot in St. Georg aufgewertet. Im Bieberhaus am Hauptbahnhof eröffnete Hamburgs Traditionstheater seine Spielstätte mit einem abwechslungsreichen plattdeutschen Spielplan.

Die hochkarätigen europäischen, nah- und fernöstlichen Sammlungen im Museums für Kunst und Gewerbe reichen von der Antike bis zur Gegenwart.

Das Hotel Wedina in der Gurlittstraße 23 ist ein Geheimtipp für alle Literaturbegeisterten, in regelmäßigen Abständen werden Lesungen veranstaltet. Die Autoren sind dann auch Gäste des Hotels. Das Hotel Wedina verbindet Architektur, Kunst und Literatur zu einem einzigartigen Konzept und ist so ein Schmuckstück an der Alster geworden.

In der ehemaligen Maschinenfabrik ist neben zwölf Werkstätten und Ateliers und einem vegetarischen Cafe das Kunstforum der GEDOK untergebracht. Die europaweit größte und traditionsreichste interdisziplinäre Künstlerinnenorganisation fördert das künstlerische Schaffen von Frauen besonders im Kontext grenz- und spartenüberschreitender Tendenzen der Gegenwartskunst.

Das historische Zentrum St. Georgs befindet sich in der Gegend um die barocke Dreieinigkeitskirche, die 1943 im Krieg schwer zerstört wurde. Von der katholischen Domkirche St. Marien in der Danziger Straße bis zur Merkez Camii Zentralmoschee in der Böckmannstraße sind es nur wenige hundert Meter.

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