Quartiere auf Zeit – Wohnen in Hamburg
Ratgeber Behördenführer
Ratgeber Wohnen, Haus & Garten
Hamburg hat Lebensqualität. Die Menschen lieben ihre Stadt, und nicht wenige behaupten: Hamburg ist die schönste Stadt der Welt. Die Hansestadt ist durch ihren Hafen sowie Alster und Elbe einzigartig. Außerdem bietet die Stadt beste Einkaufsmöglichkeiten, attraktive Kultur-, Bildungs- und Freizeitangebote sowie viel Grün – auch in zentralen Lagen.
Mieter: gemeinsam stark
Wer als Mieter seine Interessen besser vertreten möchte, ist Mitglied in einem Mieterverein. In Hamburg gibt es drei Organisationen, die sich für Mieter einsetzen. Der Mieterverein zu Hamburg ist mit mehr als 64.000 Mitgliedshaushalten der größte seiner Art. Die Mietervereine geben allgemeine Auskünfte rund ums Wohnen. Mitglieder erhalten in Miet- und Wohnungsangelegenheiten auch rechtlich Rat und Unterstützung. Das kann z. B. wichtig werden beim Abschluss eines Mietvertrages oder dessen Kündigung, bei Mieterhöhungen oder Unstimmigkeiten in der Nebenkostenabrechnung. Die Kosten einer Mitgliedschaft sind gering, die Vorteile dagegen enorm.
Hamburg ist ein teures Pflaster
Für Mieter ist Hamburg nach Spitzenreitern wie München und Frankfurt/Main eine der teuersten Städte Deutschlands. Und: Die Mieten steigen weiter. Betroffen sind besonders Viertel wie Barmbek oder Hamm, die bisher noch günstig waren.
Der Mietenspiegel liefert eine offizielle ermittelte Übersicht über die "ortsüblichen Vergleichsmieten" der rund 537.000 Wohnungen. Für die Beurteilung werden Art, Größe, Ausstattung, Beschaffenheit und Lage berücksichtigt.
Wohnungssuche
Wer in Hamburg eine Wohnung sucht, sollte neben den Tageszeitungen vor allem ins Internet schauen. Insgesamt sind in Hamburg rund 80 % Mietwohnungen. Sie sind teilweise im Besitz des kommunalen Wohnungsunternehmens Saga GWG sowie diverser Baugenossenschaften und privater Vermieter. Wer sich in Hamburg für eine bestimmte Wohnung interessiert, sollte gezielt aktiv werden und sich z. B. direkt registrieren. Allein die Saga GWG hat ca. 40.000 Suchende in ihrer Kundendatei. Nur 20 % der Wohnungen werden von Maklern angeboten, die im Auftrag des Vermieters handeln. Wer einen Mietvertrag mit einem Makler abschließt, zahlt eine Maklergebühr (Courtage) von zwei Kaltmieten, plus der Mehrwertsteuer.
Genossenschaften: Attraktives Wohnen zu fairen Preisen
In Hamburg entstanden die Wohnungsgenossenschaften Ende des 19. Jahrhunderts. Sie bieten moderne Wohnungen zu fairen Preisen. Wer Mitglied wird, unterschreibt mit seinem Dauernutzungsvertrag ein lebenslanges Wohnrecht. Eigenbedarfskündigungen gibt es nicht. Fast alle Genossenschaften zahlen auf das eingezahlte Kapital eine Dividende und bieten meist guten Service: Mini-Reparaturen werden schnell erledigt. Als Mitglied erwirbt man Genossenschaftsanteile, die je nach Wohnungsgröße ca. 250,- bis – 3.000 Euro betragen. Mitglieder werden so zu Miteigentümern der Genossenschaft und können eine Wohnung aus dem Bestand mieten. Die Summe der Anteile bildet mit den Rücklagen die Basis, um Projekte zu finanzieren. Genossenschaften sind Selbsthilfeorganisationen, bei denen selbst bestimmt, selbst verwaltet und selbst verantwortet wird.
- Altonaer Spar- und Bauverein
(1892 – jetzt rund 14.230 Mitglieder und 6.560 Wohnungen) - Bauverein der Elbgemeinden
(1899 – jetzt rund 19.240 Mitglieder und mehr als 13.500 Wohnungen) - Schiffszimmerer-Genossenschaft
(1875 – fast 15.000 Mitglieder und rund 9.000 Wohnungen)
Die Internet-Plattform WG-Gesucht.de ist Europas größte provisionsfreie WG- Zimmer- und Mietwohnungsbörse. Sie wurde 1999 als erste ihrer Art gegründet.
Hamburgs Jugendherberge befindet sich direkt am Hafen an den Landungsbrücken. Die Jugendherberge ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Stadttouren.
Welche Miete ist angemessen? Der Mieterverein zu Hamburg bietet auf seiner Internetseite den kostenlosen "Miethöhe-Check" an. Einfach Formular online ausfüllen und Infos zur eigenen Wohnung erhalten.
Zimmer mit günstiger Aussicht
Das Studierendenwerk Hamburg betreibt in Hamburg 23 Wohnanlagen mit fast 4.000 Plätzen, in denen Studenten aus dem In- und Ausland günstig wohnen können. Die All-inclusive-Miete für ein möbliertes Standardzimmer beträgt 233,- Euro/Monat (Stand: 2012). Im Preis enthalten sind: die Einrichtung, Strom, Heizung, Wasser sowie Internet- und Kabelgebühren. Sport, Fitness- und Musikräume können kostenlos genutzt werden. Auch Gemeinschaftsräume stehen zur Verfügung.
Quartiere auf Zeit
Flexibilität und Mobilität sind vielfach auch beim Wohnen gefragt. Unternehmer, Angestellte und Freischaffende sind heute oft hier und morgen dort im Einsatz. Hotels sind auf Dauer teuer, lange Mietverträge unpassend. Möblierte Wohnungen, Zimmer oder Apartments sind in solchen Fällen die ideale Lösung. Die Quartiere auf Zeit befinden sich in Wohnanlagen, oder es sind Privatunterkünfte. Auch für Neubürger, die sich in einer Stadt erst einmal orientieren möchten, bietet sich diese Wohnform an. Die Vermittler in Hamburg sind:
- City Wohnen Hamburg www.city-wohnen.de
- Home Company homecompany.de ihre mitwohnzentrale ihremitwohnzentrale.de
- Clipper Boardinghouses clipper-boardinghouses.de
Übergangslösung für Studenten
Das Studierendenwerk bietet Studienanfängern, die zu Semesterbeginn noch kein Quartier haben, für die Zeit der Wohnungssuche übergangsweise Übernachtungsmöglichkeiten an. Ein Einzelzimmer kostet 15,- Euro pro Nacht, ein halbes Doppelzimmer 10,- Euro.
Wohnungsnotfälle
In den Hamburger Bezirksämtern sind die Fachstellen für Wohnungsnotfälle angesiedelt. Die Mitarbeiter helfen, wenn Mietern der Verlust der Wohnung droht. Sie bemühen sich mit den Betroffenen darum, das bestehende Mietverhältnis zu erhalten. Die Fachstellen verhandeln dazu z. B. mit Vermietern, Amtsgerichten und Gerichtsvollziehern. Eine Kündigung wegen Mietschulden kann mitunter durch ein Darlehen abgewendet werden. Die Fachstellen unterstützen Menschen, die wegen Mietrückständen oder -streitigkeiten wohnungslos geworden sind, auch bei der Suche nach einem neuen Zuhause. Obdachlose werden ebenfalls unterstützt. Die Fachstellen können etwa die Unterbringung in einer Wohnunterkunft vermitteln.
Die Fachstellen für Wohnungsnotfälle finden Sie hier.
Umziehen und Renovierung
Die Bundesbürger ziehen oft um – laut Statistik im Schnitt alle acht Jahre. Das sind Umzüge von etwa 4,8 Mio. Haushalten pro Jahr. Gründe dafür gibt es viele: z. B. der Auszug bei den Eltern, der Beginn eines Studiums, die neue Stelle oder einfach Lust auf einen Tapetenwechsel. Was ist beim Umzug zu beachten?
Werbungskosten geltend machen
Umzugskosten können in der Einkommenssteuererklärung als Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden, wenn der Wohnungswechsel beruflich veranlasst ist. Neu: Auch private Umzugskosten mindern als haushaltsnahe Dienstleistungen die Steuerlast. Der Bund der Steuerzahler Hamburg e. V. bietet für einen mit 0,58 Euro frankierten Rückumschlag den 6-seitigen Ratgeber "Umzug und Steuern" an.
Ausladen direkt vor der Haustür
Um den Umzugswagen direkt vor dem Eingang zur neuen Wohnung parken zu können, sollte man am besten bei der Polizei eine "Halteverbotszone" beantragen. Das ist allemal besser, als den Platz durch Stühle, Bänder oder Kartons freizuhalten. Abgesehen davon, dass Parkplatzsuchende diese Hindernisse beiseite räumen und dort einfach parken dürfen, kann seitens der Polizei noch ein Verwarn- oder Bußgeld erhoben werden. Da es aber gerade in Stadtgebieten sinnvoll ist, eine Parkmöglichkeit in direkter Nähe zur Umzugsörtlichkeit zu haben, empfiehlt es sich, eine vorübergehende Halteverbotszone zu beantragen. Zum Einrichten einer Halteverbotszone benötigen Sie die Erlaubnis der Straßenverkehrsbehörde.
Rauchmelder
Die Wohnung wird umfassend renoviert. Dann sollten die Räume (besonders in Schlaf- und Kinderzimmern) – wenn nicht längst geschehen – unbedingt mit Rauchmeldern nachgerüstet werden. Rauchmelder gehören an die Zimmerdecke. Sie sollten mindestens einen halben Meter von der Wand entfernt hängen, am besten aber in der Raummitte. Die Lebensretter sind bereits in vielen Bundesländern gesetzliche Pflicht, so auch in Hamburg.