Neue Online-Datenbank: Hamburger Straßennamen

Die Landeszentrale für politische Bildung (LZ) hat eine neue Datenbank über Hamburger Straßennamen erstellt, die nach Personen benannt sind. Seit dem 8. März 2025 ist die Datenbank unter hamburg-strassennamen.de online verfügbar. Die Datenbank ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschungen der Historikerin Dr. Rita Bake, der ehemaligen stellvertretenden Leiterin der LZ.

Straßenschild Karl-Lagerfeld-Promenade, © hamburg-magazin.de
Karl-Lagerfeld-Promenade, © hamburg-magazin.de

Straßennamen prägen den Alltag

Straßennamen sind Teil der persönlichen Adresse jeder Bürgerin und jedes Bürgers. Sie prägen den Alltag und unsere Lebenswelt, auch wenn sie oft nicht bewusst registriert werden. Durch die Benennung von Straßen, Flächen und Plätzen nach Personen, Orten und Ereignissen sollen bestimmte Erinnerungen wachgehalten werden. Straßennamen gehören somit zum kollektiven Gedächtnis einer Stadt und ihrer Stadtteile.

Orientierung nicht nur geografisch

Straßennamen bieten Orientierung – nicht nur geografisch, sondern auch kultur- und gesellschaftspolitisch. Deshalb haben nach Personen benannte Straßen eine besondere Bedeutung.

Rund 38 Prozent aller amtlich benannten Verkehrsflächen in Hamburg sind nach Personen benannt. Das sind rund 2.870 nach Männern und rund 490 nach Frauen benannte Verkehrsflächen sowie rund 140 Straßen mit Bezeichnungen von Menschengruppen.

Zu wenige Straßen nach Frauen benannt

Der Anteil der Straßen, die Frauen und ihre Tätigkeiten ehren, ist nach wie vor zu gering, um Geschlechterdemokratie im kollektiven Gedächtnis der Stadt zu verankern. Auch hier sorgen Forschungen, die beispielsweise in der Frauenbiografien-Datenbank veröffentlicht werden, für eine wichtige Diskussionsgrundlage.

Strittige Straßennamen

Straßennamen können auch sehr strittig sein, was die Diskussionen in vielen deutschen Städten um Benennungen nach Kolonialakteuren zeigen. Forschungen der LZ und vieler Initiativen haben in den letzten Jahren auch dazu beigetragen, Benennungen nach Mitwirkenden im Nationalsozialismus nachzuweisen und kritisch herauszustellen. Manche dieser Verkehrsflächen wurden daraufhin umbenannt.

Quelle:  Behörde für Schule und Berufsbildung / Landeszentrale für politische Bildung
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