Myasthenia gravis: Symptome und moderne Therapiemöglichkeiten
Ratgeber Gesundheit & Lebenshilfe
Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung, die zur schnellen Ermüdung der Muskeln führt. Fehlgesteuerte Antikörper greifen die Kommunikation zwischen den Nerven und der Muskulatur an, wodurch Betroffene unter einer schnellen Muskelermüdung leiden. Wie zeigt sich die Erkrankung und welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Die Symptome bei Myasthenia gravis im Überblick
Auf Myasthenia gravis können unterschiedliche Symptome hindeuten. Wie bei allen Autoimmunerkrankungen haben Patienten oft einen langen Leidensweg und einen Ärztemarathon hinter sich, bis die Symptome von Myasthenia gravis eindeutig diagnostiziert werden. Am häufigsten betroffen sind die Augenlider, die sich entweder nicht mehr vollständig schließen lassen oder die von selbst zufallen, ohne dass der Betroffene wirklich müde ist. Auch das Sehen von Doppelbildern gehört bei dieser Erkrankung zu den häufigsten Symptomen.
Im fortgeschrittenen Stadium, ohne dass die Autoimmunerkrankung diagnostiziert und therapiert wird, kommt es im schlimmsten Fall zu Bewegungseinschränkungen von Armen und Beinen bis hin zu Lähmungserscheinungen. Auch wenn sich nur leichte Symptome bemerkbar machen, sollten Betroffene ihren Arzt aufsuchen und sich im Bezug auf Myasthenia gravis untersuchen lassen. Da sich die Autoimmunerkrankung im Anfangsstadium nur leicht und auch später nicht selten schubweise äußerst, ist eine Früherkennung nur bei gründlicher Diagnostik möglich.
Sollte ein Patient die Vermutung haben, unter Myasthenia gravis zu leiden, ist es hilfreich, seinen Arzt darüber in Kenntnis zu setzen. Dieser kann umgehend die richtigen Diagnoseverfahren anwenden und dann eine moderne, wirkungsvolle Behandlung einleiten.
Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten der Autoimmunerkrankung
Eine reine Symptombehandlung mit Medikamenten lindert nur die Symptomatik, ist aber als Therapie bei Myasthenia gravis ineffektiv. Kortison kann die Menge fehlgeleiteter Antikörper mindern, kommt aber mit starken Nebenwirkungen und sollte aus diesem Grund nicht in einer Langzeittherapie verabreicht werden.
Bei stärkeren Symptomen kann die Entfernung der Thymusdrüse für Linderung sorgen. Sie ist bei Myasthenia gravis stark vergrößert und neigt zur Tumorbildung. Wird sie mit einem operativen Eingriff entfernt, brauchen Patienten anschließen weniger Kortison und seltener stationäre Behandlungen. Befindet sich die Autoimmunerkrankung bereits im fortgeschrittenen Stadium, ist die OP die einzige wirksame Behandlungsmethode.
Bei der klassischen Operation wird der Brustkorb vollständig geöffnet. Diese Methode ist heute nicht mehr zwangsläufig nötig, da es moderne Therapiemöglichkeiten in Form minimalinvasiver OPs gibt. Eine Thymus-OP lindert die Beschwerden und minimiert die Antikörper, die diese Muskelschwäche erzeugen und die Symptome hervorrufen.
Moderne Therapiemöglichkeiten für ein Leben ohne vorzeitige Muskelermüdung
Anstelle der Brustkorböffnung ist die Thymus-OP im Schlüssellochverfahren möglich. Hierfür kommt modernste Technik zum Einsatz. Der Da Vinci Roboter ist ein kameragestützter Operationsroboter, der besonders filigran und sicher arbeitet. Jeder Operationsschritt wird von einem erfahrenen Operateur am Terminal gesteuert und überwacht. Mit einer optisch zehnfachen Vergrößerung und der dreidimensionalen Darstellung sind menschliche Operationsfehler ausgeschlossen. Die OP hinterlässt nur winzige Narben, was sich vor allem bei Patienten mit Wundheilungsstörungen als optimale Lösung auszeichnet. Ist der Thymus per Schlüsselloch-OP entfernt, lindern sich die Symptome der Autoimmunerkrankung und de Patient muss deutlich weniger medikamentös behandelt werden.
Der Operateur selbst bewegt die Instrumente, die sich am Da Vinci Roboter befinden. Die Steuerbefehle werden auf die Greifzange und das Skalpell, die sich in den kleinen Öffnungen im Körper des Patienten befinden, übertragen. Dabei wird auch mögliches Händezittern eingerechnet, wodurch die moderne Behandlungstechnik besonders präzise ist.
Die Vorteile einer modernen Therapie bei Myasthenia gravis
Dank modernster Technik lassen sich die Operationsrisiken bei der Myasthenia gravis Therapie spürbar senken. Wie in vielen Branchen, in denen innovative Technologien für Vorteile sorgen, ist das auch bei Behandlungen der Autoimmunerkrankungen der Fall. Hauptsächlich sorgt die moderne Therapie für:
- kleinere Operationsnarben
- ein geringeres Risiko für Nebenwirkungen
- weniger Schmerzen während und nach dem Eingriff
Die OP ist daher nicht nur bei diagnostizierten Tumoren, sondern auch als Prävention gegen die Tumorbildung ratsam. Während Medikamente zwar die Symptome der Erkrankung lindern, aber mit hohen Nebenwirkungen einhergehen, wirkt sich der minimalinvasive Eingriff zur Thymus-Entfernung direkt auf eine Abnahme der fehlgesteuerten Antikörper aus. Um die OP im Schlüssellochverfahren durchzuführen ist es wichtig, dass mögliche Tumore frühzeitig erkannt werden und auch die Thymus-OP vor dem Voranschreiten der Erkrankung durchgeführt werden kann. Ein schlimmer Verlauf mit Lähmungserscheinungen ist in diesem Fall vermeidbar, da die Thymusdrüse rechtzeitig und somit kurz nach der Diagnose entfernt wird. Die Lebensqualität des Patienten steigert sich bereits wenige Wochen nach dem operativen Eingriff.
Fazit: Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung, die die Muskeln oder vielmehr die Kommunikation der Nerven mit den Muskelzellen beeinträchtigt. Vor allem die Augenlider, im fortgeschrittenen Stadium aber auch Arme und Beine, sind von dieser Erkrankung betroffen. Um ein Voranschreiten auszuschließen und die Lebensqualität Betroffener zu erhöhen, sind moderne Therapiemöglichkeiten die beste Wahl. Eine minimalinvasive OP zur Entfernung der Thymusdrüse beugt der Gefahr einer Tumorbildung vor. Dem gegenüber sollten Patienten von einer rein medikamentösen Behandlung absehen, da die Symptome nur unterdrückt und nicht beseitigt werden. Dazu kommen die zahlreichen Nebenwirkungen, die ebenfalls nicht zu unterschätzen sind.
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