Köhlbrandbrücke
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Die Köhlbrandbrücke gehört neben dem Michel und dem Fernsehturm zu den markantesten Wahrzeichen der Stadt und prägt seit ihrer Fertigstellung 1974 das Erscheinungsbild nicht nur des Hamburger Hafens.
Die Brücke überquert den Köhlbrand, einen Elbe-Seitenarm, der die Norder- und Süderelbe miteinander verbindet. Sie wurde in den Jahren 1970 bis 1974 unter der Leitung des Bauingenieurs Paul Boué und des Architekten Egon Jux gebaut und verbindet das Hafengebiet und den ehemaligen Freihafen mit der BAB 7 (Anschlussstelle Waltershof).
Die Länge der Schrägseilbrücke beträgt insgesamt 3.618 m, die lichte Höhe zwischen Brücke und Wasseroberfläche 53 m bei mittlerem Tidehochwasser. Getragen wird sie von 75 Pfeilern und zwei Pylonen, die auf ca. 1.700 Großbohrpfählen gegründet wurden, um ein tragfähiges Fundament für die Gesamtkonstruktion zu schaffen.
Die Hauptbrücke – also der den Wasserarm überspannende "Mittelteil" – misst 325 m und wird von den beiden 135 m hohen Pylonen und 88 daran befestigten Stahlseilen, die einen Durchmesser von 54 bis 104 mm haben, getragen. Der Ingenieur Paul Boué erhielt für seine Konstruktion 1975 im spanischen Torremolinos den Europäischen Stahlbaupreis.
Die 17,2 m breite Fahrbahn hat vier Fahrstreifen und wird inzwischen täglich von ca. 30.000 Kraftfahrzeugen genutzt. Für Fußgänger, Fahrradfahrer und motorisierte Zweiräder ist die Brücke in der Regel gesperrt, doch gibt es ab und an auch Ausnahmen: z. B. den Köhlbrandbrückenlauf oder die Vattenfall-Cyclassics, aber auch Fahrraddemos aus Anlass des "Autofreien Tages" wurden hier schon abgehalten.
Gerüchte, die Brücke solle abgerissen und durch eine höhere Variante ersetzt werden, damit auch größere Schiffe die Querung passieren können, waren schon mehrmals im Umlauf, wurden aber von offizieller Seite auch regelmäßig dementiert.
Tunnelbau statt Neubau der Brücke
Die Brücke muss regelmäßig instandgesetzt werden, da die Bausubstanz zu marode ist. Das ist wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Ein weiteres Problem der Brücke: Sie ist zu niedrig für die modernen Containerschiffe. Die ersten Planungen eines Neubaus der Brücke sind mittlerweile wieder vom Tisch, es soll stattdessen ein Tunnel gebaut werden. Dieser wird zwar deutlich teurer als ein Brückenneubau, bietet dennoch mehrere Vorteile. Ein Tunnel ist z. B. nicht der Witterung ausgesetzt.
Der Tunnelbau soll 2026 nördlich der Elbe beginnen. Spätestens 2034 soll die neue Köhlbrandquerung in Betrieb genommen werden. Dann sollen laut Plan auch die Abrissarbeiten an der Brücke starten.
Die neue Köhlbrandquerung soll zwei Röhren mit je zwei Etagen erhalten. Oben fahren die Autos und Lastwagen unten bleibt Platz für Radverkehr oder den Transport von Containern.