Wenn die Wohnung zur Gefahr wird: Gesundheitsfallen in den eigenen 4 Wänden
Ratgeber Wohnen, Haus & Garten
Eine Wohnung vermittelt zuallererst Sicherheit und Ruhe. Doch für manche Menschen wird der Wunsch nach Geborgenheit zum Alptraum, wenn sich herausstellt, dass in Wänden, Wasser oder Luft unsichtbare Gefahren schlummern. Wir betrachten in diesem Artikel, welche Belastungen auftreten können und warum sie gerade daheim so gravierend ausfallen.
Umweltbelastung: Auch daheim
Unser Körper wird jeden Tag mit zahlreichen Umweltstoffen konfrontiert, die er immunologisch bewerten, entgiften, speichern oder ausscheiden muss. Das umfasst natürlich vorkommende Stoffe, Nahrungsbestandteile, im Wasser gelöste Mineralien, Pollen oder Mikroorganismen in der Luft und viele viele andere Quellen.
Durch den industriellen Einsatz von Chemikalien ist die Zahl potenzieller Schadstoffe immens gewachsen. Ihr unkritischer Einsatz gerade Anfang des 20. Jahrhunderts hat große Probleme aufgeworfen, die selbst heute nicht immer aufgelöst sind.
Gerade daheim, wo wir uns oft lange aufhalten, wo wir Nahrung zubereiten, schlafen, uns waschen und Kleidung aufbewahren, ist die Belastung mit Schadstoffen sehr schwierig, weil wir ihnen kaum entkommen können. Und die Anerkennung von Gesundheitsbeeinträchtigungen ist oft langwierig und wird z. B. von Vermietern gern kleingeredet.
Oftmals müssen sich Mieter Hilfe vom Verbraucherschutz oder Mieterschutzbund holen, um ihr Recht durchzusetzen.
Beispiel Asbest
Asbest ist ein nichtbrennbares dämmendes Mineral, das aus verschiedenen geologischen Quellen gewonnen werden kann. Die stabilen Fasern lassen sich gut verarbeiten und bieten dank ihrer Eigenschaften zahlreiche Vorteile beim Häuserbau. Dummerweise sind sie auch stark gesundheitsschädlich, denn wenn sie in die Atemluft geraten, dringen sie tief in die Lunge ein und sorgen für unterschiedliche lebensgefährliche Erkrankungen.
Auch in Hamburger Gebäuden finden sich noch Asbest-Altlasten, oftmals undeklariert, weil vom Hausbau keine umfassenden Dokumente über verwendetes Material erhalten ist.
Wenn man den Verdacht hat, in einem belasteten Gebäude zu wohnen, kann man einen professionellen Asbest Test durchführen lassen, um sich Klarheit zu verschaffen. Dabei kann entweder eine Raumluftprobe oder eine spezifische Materialprobe untersucht werden, um Hinweise auf das Vorhandensein der giftigen Fasern zu erhalten. Dieser Nachweis ist ein hervorragendes Argument, um Mietminderungen, Schadensersatz oder die Bereitstellung einer Ausweichunterkunft einzuklagen.
Umweltgifte aus Möbeln und Fußböden
Eine weitere Quelle für schädliche Substanzen sind Möbel und Fußbodenbeläge. Gerade billig verarbeitete Materialien neigen dazu, flüchtige Verbindung in die Luft abzugeben, die auf Dauer Gesundheitsprobleme verursachen können.
Überempfindlichkeiten, Allergien, Kopfschmerzen und vergleichbare Symptome sind mögliche Folgen. Diese Wohngifte sind auch in geringer Konzentration schädlich, da sie über Jahre hinweg aufgenommen werden und sich im Körper anreichern können.
Bei der Einrichtung der Wohnung müssen Verbraucher daher auf Umweltsiegel und gegebenenfalls auch Testberichte von Verbraucherschützern achten.
Schimmel in der Wohnung
Ähnliche Probleme bringt Schimmel mit sich. Doch die Ursachen liegen hier an anderer Stelle. Nicht die Einrichtung ist das Problem, sondern meist die Dämmung und Luftzirkulation. Setzt sich an kalten Punkten am Mauerwerk Feuchtigkeit ab, so bietet diese die Wachstumsgrundlage für Pilze. Diese sind genügsam und ernähren sich z. B. von Bestandteilen der Tapete.
Problematisch hier sind Schimmelsporen, die zu Allergien und Lungenkrankheiten führen können. Die Sanierung von Schimmelbefall ist kostspielig und sollte immer einem Profi überlassen werden.