Innovative Entwicklungen für mehr Nachhaltigkeit in der Hamburger Wirtschaft
Ratgeber Wirtschaft
Nachhaltigkeit ist längst mehr als ein Trend – sie ist zu einer zentralen Aufgabe für Unternehmen geworden. Hamburg zeigt, wie Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg miteinander verbunden werden können. Zahlreiche Unternehmen aus der Hansestadt setzen auf innovative Ansätze, um Ressourcen zu schonen, Emissionen zu reduzieren und umweltfreundliche Lösungen zu fördern. Von Wechsel auf digitale Prozesse, um Papierverbrauch zu reduzieren, erneuerbare Energien bis hin zu ressourcenschonender Produktion – Hamburgs Wirtschaft geht als Vorbild voran.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Die Digitalisierung bietet zahlreiche Ansätze, um Unternehmen nachhaltiger zu gestalten. Der Wechsel hin zu digitalen Prozessen ist dabei einer der größten Hebel.
Ein zentraler Baustein für die digitale Transformation in Unternehmen ist die Einführung von cloudbasierter Rechnungssoftware. Sie ermöglicht es, Rechnungen digital zu erstellen, zu versenden und zu verwalten, wodurch papiergebundene Prozesse überflüssig werden.
Die Vorteile reichen dabei weit über die Nachhaltigkeit hinaus:
- Ressourcenschonung: Kein Papier, keine Druckerpatronen und kein physischer Versand mehr.
- Zeitersparnis: Rechnungen können automatisiert erstellt und direkt versendet werden.
- Transparenz: Alle Daten sind zentral gespeichert und jederzeit abrufbar.
Weitere digitale Ansätze sind Bereiche wie Vertragsverwaltung und interne Kommunikation. Hiermit werden Ressourcen gespart, die Kosten reduziert und die Effizienz verbessert.
Ein Hamburger Vorreiter in Sachen papierlose Prozesse ist die Otto Group, die durch den Einsatz von cloud-basierten Systemen in ihrer Buchhaltung und Verwaltung den Papierverbrauch erheblich reduziert hat. Dabei setzt das Unternehmen auf moderne Softwarelösungen, die den gesamten Prozess – von der Erstellung bis zur Archivierung von Dokumenten – digital abbilden.
Nutzung von erneuerbaren Energien
Die Energiewende ist ein zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie Hamburgs. Ein Paradebeispiel ist die Hamburger Energiewerke (HEnW), die massiv in erneuerbare Energien investieren. Bis 2028 plant das Unternehmen, 2,85 Milliarden Euro in die Entwicklung von klimaneutralen Wärmelösungen zu stecken. Dazu gehört der Ausbau von Wind- und Solarenergie sowie die Integration von Geothermie. In Wilhelmsburg ist eine geothermische Anlage geplant, die voraussichtlich 10-14 MW thermische Leistung liefern soll. Das Ziel ist es, die Wärmeerzeugung bis spätestens 2030 kohlefrei und bis 2045 klimaneutral zu gestalten
Dieses Engagement zeigt, wie Unternehmen in Hamburg auf grüne Energiequellen umstellen. Außerdem arbeiten sie daran, die gesamte Energieversorgung der Stadt nachhaltiger zu gestalten.
Förderung nachhaltiger Mobilität
Die Förderung nachhaltiger Mobilität bietet Hamburger Unternehmen die Möglichkeit, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig zukunftsfähig zu bleiben. Mit Projekten wie dem Ausbau von Wasserstoffinfrastruktur und emissionsfreien Lieferketten können Betriebe in Hamburg aktiv zur Klimaneutralität der Stadt beitragen. Ob durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen in der Logistik, Fahrradzuschüsse für Mitarbeitende oder die Nutzung von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen.
Hamburg unterstützt solche Initiativen durch Förderprogramme und den Ausbau einer umweltfreundlichen Infrastruktur. Unternehmen profitieren von diesen Entwicklungen, indem sie sich als Vorreiter für Innovation und Klimaschutz positionieren und gleichzeitig von staatlichen Anreizen und verbesserten Rahmenbedingungen für nachhaltige Mobilität Gebrauch machen.
Ressourceneffiziente Produktion
Die Reduktion von Abfall und die Wiederverwertung von Ressourcen sind essenziell für eine nachhaltige Wirtschaft. Das Hamburger Start-up Wildplastic hat ein einzigartiges Geschäftsmodell entwickelt: Es sammelt weggeworfenes Plastik aus der Natur und verarbeitet es zu neuen Produkten wie Müllbeuteln.
Durch diesen Ansatz wird Plastikmüll reduziert und es werden natürliche Ressourcen geschont, da Wildplastic ausschließlich recyceltes Material verwendet. Dieses innovative Geschäftsmodell zeigt, wie Unternehmen Nachhaltigkeit in ihre Kernprozesse integrieren und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich sein können.
Förderung nachhaltiger Start-ups
Hamburg unterstützt aktiv viele junge Unternehmen, wie zum Beispiel innovative Food Start-ups. Ein herausragendes Beispiel für ein nachhaltiges Start-up, ist das junge Unternehmen traceless, das kompostierbare Materialien als Alternative zu Plastik produziert. Diese biologisch abbaubaren Materialien können in vielen Bereichen eingesetzt werden, von Verpackungen bis hin zu Einwegprodukten.
Dank der Unterstützung durch die Stadt und private Investoren konnte traceless sein Geschäft ausbauen und trägt so zur Reduzierung von Kunststoffabfällen bei. Die Förderung solcher Start-ups zeigt, wie wichtig innovative Geschäftsmodelle für eine nachhaltige Zukunft sind.