Einrichten im Retro-Stil – weil Vintage eben doch nie aus der Zeit fällt

Einrichtungsstile gibt es viele – aber nur einer fokussiert sich ganz gezielt auf die Vergangenheit

Ebenso wie die meisten Menschen einen bestimmten Kleidungsstil haben, gilt das auch für deren heimische vier Wände: Die könnten mit hellen Farben und funktionalen Designs im skandinavischen Stil, verträumt und mit traditionellen Mustern im Landhausstil oder bewusst kühler im Industrial-Stil eingerichtet sein. Natürlich gibt es auch noch viele weitere Einrichtungsstile, vom Boho-Interieur, über den Mid-Century-Stil bis hin zum Minimalismus oder auf der Gegenseite den Maximalismus.

Spricht man indes vom Retro- oder Vintage-Stil, bezieht sich das normalerweise auf die 50er-, 60er- oder 70er-Jahre, auch wenn natürlich ebenso die 90er- oder 00er-Jahre mittlerweile mehrere Jahrzehnte in der Vergangenheit liegen – aber eben noch nicht weit genug, um diese Dekaden tatsächlich als Retro zu begreifen. Der Retro-Stil erfasst die 50er- bis 70er-Jahre auch deshalb, weil die hinsichtlich des Interieurs eine beachtliche Vielfalt mitbrachten, die von zeitweise angesagten minimalistischen oder bewusst kühlen und sterilen Einrichtungsstilen nicht weiter entfernt sein könnten.

Das zeichnet einen klassischen Retro-Einrichtungsstil aus

Retro mag für viele Menschen mehr als nur ein Einrichtungsstil sein: Die besten Beispiele hierfür finden sich wohl im Kleiderschrank, denn auch da gibt es oftmals bestimmte Lieblingsstücke, die schon seit Jahrzehnten im wahrsten Sinne nie aus der Mode gekommen sind und mittlerweile sogar noch echten Vintage-Charme versprühen. Selbiges gilt auch mit Hinblick auf die Inneneinrichtung, denn der Retro-Stil ist allen voran ein Zeichen für Individualität und einen gewissen romantischen Hang zur Nostalgie.

Praktisch ist dabei, dass eine Retro-Einrichtung nicht zwangsläufig teuer sein muss, ebenso wenig muss man sich dafür auf Flohmärkte oder in Auktionen begeben. Retro beschreibt mit Hinblick auf die Einrichtung allein den Stil, aber nicht zwingend das Alter der Möbelstücke und Deko-Elemente. Sogar erst in der jüngeren Vergangenheit produzierte Möbel können also Retro sein, wenn sie die typischen Merkmale der Stilrichtung aufgreifen. Denn das Wort "Retro" entstammt dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "zurück" – die Möbelstücke müssen also nicht aus dieser Zeit stammen, wohl aber die Stile und ikonischen Merkmale aufgreifen, die die vergangene Zeit prägten.

Merkmale des Retro-Einrichtungsstils

Ein erster guter Eindruck darüber, was in der Interieur-Welt als Vintage beziehungsweise "Retro" gilt, zeigt ein Blick auf die Vintage-Möbel bei Pharao24. Organische Formen sind charakteristisch für Retro-Möbel, allen voran eine klare Linienführung und dominante Silhouette, mitunter auch mit abgerundeten Ecken – all das prägte die Einrichtungen zwischen den 50er- und 70er-Jahren.

Ein ganz typisches Vintage-Möbelstück, das all das aufgreift, ist zum Beispiel der Nierentisch, der sich in nahezu jeder Vintage-Einrichtung wiederfinden wird – zumeist in einer ovalen Form, die eine gewisse Leichtigkeit verströmt.

Hergestellt wurden Möbel damals allen voran aus natürlichen Materialien, typische dafür verwendete Hölzer sind Teak und Eiche. Abgerundet mit Stoffen wie Samt oder Leder entsteht ein warmes Ambiente und einladendes Raumgefühl. Wer es etwas dynamischer mag, könnte natürliche Hölzer aber auch mit einzelnen Metall-Elementen kombinieren. Dabei ist, ebenso wie bei der Auswahl der Textilien, besonders hilfreich, dass der Retro- und Vintage-Look stets die Farbpalette nahezu vollständig ausnutzt.

Dominieren den skandinavischen Stil beispielsweise hauptsächlich sanfte Pastelltöne und den Minimalismus Farben wie Schwarz und Weiß, erstrahlen im Retro-Stil eingerichtete Zimmer stattdessen in einer echten Farbpracht.

Lebendige Farben sind beim Retro-Stil das A und O – wie zum Beispiel Rot, Gelb, Orange oder verschiedene Erdtöne wie Braun und Dunkelgrün. All diese Farben harmonieren auch sehr gut mit den präferierten Eiche- und Teakhölzern, wodurch ein sehr stimmiges Farbbild entsteht.

Das hier und da zu durchbrechen, gehört aber ebenso zum Vintage-Stil: Während den also hauptsächlich neutrale Grundtöne charakterisieren, werden diese immer wieder gezielt durch kräftige Farbakzente und optische Highlights durchbrochen – das gelingt beispielsweise mit einem Zierkissen in knalliger Farbe, einem knalligen Lampenschirm oder farbenfrohen Wandbildern.

Besonders auffällige Muster und grafische Prints sind im Retro-Stil ebenfalls kein Tabu. Allen voran Streifen, florale Muster oder geometrische Formen, auch solche im Art-Deco-Stil, lassen sich sehr gut mit dem coolen Vintage-Look kombinieren.

Praktisch: Beim Vintage-Stil kann man sich aus vielen Jahrzehnten die beliebtesten Stücke herauspicken

Vom Mobiliar bis hin zur Deko: Wer sich im Retro-Stil einrichtet, hat die Qual der Wahl – im wahrsten Sinne, denn schließlich kann man de facto auf Einrichtungselemente aus mehreren Jahrzehnten zurückgreifen.

Ob Ohrensessel mit weichem Samtbezug, massive Ledersofas, schöne Kommoden oder Deko-Elemente wie alte Uhren, Radios oder Plattenspieler – die riesige Vielfalt und die zahlreichen Interpretationsmöglichkeiten stellen sicher, dass der heimische Retro-Stil nicht nur den Charme vergangener Jahrzehnte aufgreift, sondern zugleich auch eine ganz eigene, sehr persönliche Handschrift erhält.