Der Jüdische Friedhof in Altona
Stadtinfo Sehenswürdigkeiten
Der jüdische Friedhof in Altona ist die bedeutendste jüdische Grabanlage im Großraum Hamburg. Wegen seines Alters, der Größe von 1,9 ha und des kulturhistorischen Wertes der Grabsteine zählt er auch weltweit zu den wichtigsten jüdischen Grabstätten.
Einzigartig ist auch, dass hier sowohl Aschkenasim (mittel- und osteuropäische Juden) als auch Sephardim (von der iberischen Halbinsel eingewanderte Juden) ruhen. Am 31. Mai 1611 kauften sephardische Juden ein Stück Land "auf Ewigkeit", in der Absicht, hier eine Begräbnisstätte zu errichten. Wenig später taten es ihnen aschkenasische Juden in direkter Nachbarschaft nach. Im weiteren Verlauf wurde der Friedhof vereint und schließlich durch weitere Gebietskäufe vergrößert.
Die kulturellen Unterschiede zwischen Aschkenasim und Sephardim lassen sich gut an den verschiedenen Bestattungsweisen erkennen. Im aschkenasischen Teil des Friedhofs sind die Grabsteine stehend aufgestellt und tragen hebräische Inschriften, während im sephardischen Teil Grabplatten in den Boden eingelassen wurden, die oft portugiesische Inschriften tragen und reich mit Reliefs geschmückt sind.
Ein Teil der stark verwitterten Grabsteine ist in den vergangenen Jahren bereits restauriert und erforscht worden. Die von der Stiftung Denkmalpflege Hamburg beauftragten Wissenschaftler des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts haben unter der Leitung von Prof. Michael Brocke bei über 5.000 Grabsteinen des aschkenasischen Teils die hebräischen Texte photografisch erfasst, transkribiert, übersetzt und kommentiert.
2007 wurde das Eduard Duckesz-Haus eröffnet und der Friedhof wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.