Mehr als nur Farbe, Preis, Verbrauch: Darauf sollten Autokäufer wirklich achten

Wer nicht least, der will in der Regel möglichst lange mit seinem Fahrzeug glücklich sein. Dazu ist es aber nötig, vor dem Kauf einiges mehr zu eruieren als bloß die Standards.

Verliebt im Showroom? © stock.adobe.com/Petro
Verliebt im Showroom? © stock.adobe.com/Petro

Denn für eine dauerhaft erquickliche Mensch-Maschine-Beziehung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Leider ist jedoch nichts davon emotional aus dem Bauch heraus entscheidbar. Im Gegenteil, wer fünfstellig kostenden Wagen anschaffen möchte, der ihn über viele Jahre und den mehrfachen Erdumfang sicher, günstig und bauchschmerzfrei transportiert, kommt nicht umhin, norddeutsch-nüchtern an die Sache heranzugehen. Zentrales Element: viel recherchieren und dem Herz Schweigepflicht verordnen.

1. Warum es zu kurz greift, sich auf Basisfaktoren zu fokussieren

Worauf achten die meisten Menschen beim Autokauf? Vertraut man der renommierten VuMA-Studie, dann sind es:

  • Zuverlässigkeit
  • Sicherheit
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Kraftstoffverbrauch
  • Einfache Bedienung
  • Gute Innenausstattung
  • CO2-Ausstoß bzw. Umweltfreundlichkeit
  • Design
  • Innovative Technik
  • Markenimage
  • Bequemes Einsteigen
  • Platzangebot bzw. Familientauglichkeit
  • Assistenzsysteme
  • Hohe Sitzposition
  • Internetzugang

Zweifelsohne haben dabei einige tatsächlich nüchterne Punkte Priorität. Etwa Zuverlässigkeit und Sicherheit. Allerdings fokussieren sich viele nur auf das Auto selbst. Genau das greift zu kurz.

Nehmen wir die Zuverlässigkeit: Natürlich sie wichtig. Allerdings stehen die Chancen für ein völlig pannenfreies Leben eher schlecht. Ergo muss es dann ebenso Möglichkeiten geben, den Schaden schnell und günstig zu bereinigen.

Oder der der Fokus auf Sicherheit und erhöhte Sitzposition – mitverantwortlich für den Boom von SUV. Längst nicht jedes davon ist einer der vielgescholtenen "Straßenpanzer". Dennoch sind viele SUV tatsächlich ein größer als herkömmliche PKW vergleichbarer Klassen – und bereiten dadurch im innerstädtischen Verkehr Probleme.

Das soll nicht heißen, es wäre falsch, auf die genannten Kriterien zu achten. Bloß sollte man sie nicht als ausschließliche Maßstäbe heranziehen. Die folgenden Punkte sind mindestens genauso wichtig.

Autotransport, © stock.adobe.com/AlexGo
Autotransport, © stock.adobe.com/AlexGo

2. Die allgemeine Verbreitung von Hersteller und Modell

Viele Autohersteller operieren global. Dennoch gibt es in der Praxis erhebliche Unterschiede der Modell-Verbreitung. Wer mag, kann sich dazu die Bestands-Statistiken des Kraftfahrbundesamtes anschauen.

Definitiv gibt es solche Abstufungen nicht nur bezogen auf Staaten/Weltregionen, sondern ebenso deutlich kleinere Gebiete. Beispielsweise Modelle, die bei uns in Hamburg häufiger vorkommen als etwa rund um Stuttgart. Doch warum sollte ein Käufer derartiges recherchieren? Ganz einfach:

  • Erwartbare Verfügbarkeit von Gebrauchten,
  • Autohäuser für Neue und Gebrauchte,
  • Werkstätten und Mechaniker, die sich damit auskennen.

Je seltener ein Hersteller oder Modell ist, desto anstrengender können sowohl Kauf als auch Unterhalt werden. Man muss einen guten Gebrauchten vielleicht unangenehm lange suchen, muss für alles weite Wege in Kauf nehmen und hat vielleicht kaum einen Mechatroniker an der Hand, der sich mit den Modell-Eigenheiten wirklich auskennt.

Das führt uns direkt zu einem weiteren wichtigen Punkt:

3. Mehrere Werkstätten in Reichweite, denen man vertraut

Selbst ein pannenfreies Auto muss jährlich zur Inspektion. Wohl ist es mittlerweile möglich, das Scheckheft in Werkstätten pflegen zu lassen, die nicht zum Herstellernetz gehören. Und ein guter Mechatroniker kann sich in unbekannte Fahrzeuge einarbeiten.

Aber: Erheblich besser ist es, in unmittelbarer Heimatnähe Werkstätten zu haben, die sich mit dem Modell wirklich auskennen. Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob es eine offizielle Herstellerwerkstatt ist oder eine freie Werkstatt.

Wichtig ist nur die Gewissheit, wenn einmal etwas schadhaft sein sollte, direkt eine Anlaufstelle zu haben, bei der man den Wagen in guten Händen weiß. Das bedeutet Erfahrung, technische Ausstattung und nicht zuletzt technische Unterlagen und Diagnosegeräte. Den Unterschied sollen zwei Beispiele verdeutlichen:

  • In "irgendeiner" Werkstatt dauert die Diagnose eines nicht einfach zu findenden Schadens mangels Erfahrung sehr lange. Es werden Teile auf Verdacht getauscht, der Prozess zieht sich in die Länge.
  • In einer erfahrenen Werkstatt kennt man bereits die typischen Schwachstellen des Modells und kann viel gezielter vorgehen.

Übrigens erstreckt sich das nicht nur auf allgemeine Werkstätten. Dieselbe Denkweise empfiehlt sich ebenso beim Thema Glas. Denn nicht nur ist dessen Reparatur oder Austausch Profi-Arbeit, sondern gehört ebenso danach vielfach das Justieren von Assistenzsystemen dazu, etwa Head-Up-Displays. Eine Vielzahl wichtiger, komplexer Aufgaben, für die es sich unbedingt lohnt, eine ordentliche Autoglas-Fachwerkstatt an der Hand zu haben.

Ebenso gilt das für den "Un-Fall": Auch bei Karosseriewerkstätten und Lackierereien gibt es mitunter große Unterschiede. Denn die Zeiten, in denen sich jedes Modell prinzipiell gleich reparieren ließ, sind seit dem Einzug anderer Karosseriematerialien als Blech vorbei.

Werkstatt in der Nähe, © stock.adobe.com/Iryna
Werkstatt in der Nähe, © stock.adobe.com/Iryna

4. Passende Typ- und Regionalklasse

Jeder Wagen muss versichert sein, um überhaupt eine Zulassung zu erhalten. Die meisten Menschen achten dabei jedoch nur auf die drei Versicherungsarten – Haftpflicht-, Teilkasko- und Vollkaskoversicherung.

Abermals greift diese Herangehensweise zu kurz. Deutlich besser wäre es, nicht nur die Kosten für diesen Schutz bei unterschiedlichen Versicherungen zu vergleichen, sondern sich mit der Einstufung interessanter Modelle in zwei andere Klassen vertraut zu machen:

  • Typklasse: Sie spiegelt wider, wie oft Versicherer für ein bestimmtes Fahrzeugmodell Schäden begleichen müssen. Hierin fließt nicht nur die generelle Verbreitung eines Autos ein, sondern ebenso die Halterstruktur, die Reparaturkosten und vieles andere.
  • Regionalklasse: Sie betrachtet, welche Kosten in welcher Region durch bestimmte Schäden wie Diebstahl, Unwetter oder Wildkollisionen entstehen.

Hierdurch können zwei Fahrzeuge vergleichbarer Klasse, Leistung und Ausstattung sich deutlich hinsichtlich der Versicherungskosten unterscheiden. Ebenso kann dasselbe Modell unterschiedliche Preise aufrufen, je nachdem ob es bei uns in Hamburg oder etwa im Wendland zugelassen ist.

Sowohl die Typklasse als auch die Regionalklasse lassen sich beim Gesamtverband der Versicherer (GDV) einsehen. Zwar spielen noch verschiedene andere Faktoren eine Rolle bei der Kostenkalkulation. Dennoch sollten Autokäufer diese Werte nicht ignorieren, wenn ihnen maximal günstige Unterhaltskosten lieb sind.

5. Zukunftsfähige Schadstoffklasse

Wir leben in einer Zeit, in der Fahrverbote stetig strenger gehandhabt werden. So haben bereits einige Städte damit begonnen, Dieselfahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 5 auszusperren. Diese Klasse wurde erst 2011 verpflichtend und konnte noch bis Herbst 2015 bei Neufahrzeugen angewendet werden. Angesichts des immer höheren Durchschnittsalters von Autos in Deutschland ist es also durchaus möglich, einen Diesel mit dieser Schadstoffklasse zu kaufen.

Nun hat Hamburg 2023 das Dieselfahrverbot aufgehoben, das u.a. Euro-5-Fahrzeuge erfasste. In ländlicheren Regionen ist es zudem möglich, mit dieser Klasse generell "sorgenfrei"“ zu fahren. Dennoch sollten speziell Gebrauchtwagenkäufer einen genaueren Blick auf die Werte ihrer ins Auge gefassten Modelle werfen. Gerade weil das Auto vielleicht noch viele Jahre treue Dienste leisten soll, ist es maximal wichtig, diese tatsächlich im eigenen Lebensumfeld leisten zu können, also rund ums Zuhause, den Arbeitsplatz usw.

Bedeutet das, besser nur nach gebrauchten Dieseln ab Euro 6 schauen? Nun, es kommt auf die Nutzung an. Wer großstädtisch lebt bzw. pendelt, für den wäre das wohl tatsächlich die bessere Wahl. Denn hier sind die Chancen für um sich greifende Euro-5-Verbote am größten. Allerdings dürften die Regeln mit der Zeit weitere Verschärfungen erfahren. Bedeutet, in den kommenden Jahren werden Kommunen wahrscheinlich damit beginnen, die ersten Fahrzeuge der niedrigeren Euro-6-Typen kritisch zu betrachten.

Neuwagen, © stock.adobe.com/Dmitry Dven
Neuwagen, © stock.adobe.com/Dmitry Dven

6. Weder zu kurz auf dem Markt noch zu lange davon weg

Für manche Menschen ist es attraktiv, sich ein Automodell zu kaufen, das gerade erst veröffentlicht wurde. Kenner würden davon allerdings abraten. Dafür gibt es vier gute Gründe:

  1. Je nachdem, welcher "Hype" besteht, kann es besonders lange dauern, ein Exemplar zu bekommen.
  2. Oftmals sind Fahrzeuge zum Einführungszeitraum am teuersten und sinken danach spürbar im Preis.
  3. Längst nicht alle Antriebs- und Ausstattungsoptionen sind in den ersten Monaten verfügbar.
  4. Obwohl Hersteller ihre Neukonstruktionen äußerst umfassend unter härtesten Bedingungen testen, so gibt es der Erfahrung nach immer gewisse Anfangsschwierigkeiten, die sich erst durch Verbesserungen im Lauf des Modellzyklus‘ legen.

Nicht zuletzt hat sich vielfach noch keine umfassende (oder wenigstens vielfältige) Ersatzteilsituation etabliert. Wohl hat ein neues Auto Garantie, dennoch könnte es bei einem Schaden passieren, länger als gewohnt warten zu müssen. Ähnliches gilt für die Erfahrung der Werkstätten mit dem Modell – ja, selbst bei Vertragshändlern.

Wäre es also besser, ein Auto zu kaufen, dessen Produktion kürzlich ausgelaufen ist? Nein. Denn die Rechtslage bezüglich Ersatzteilbevorratung ist komplex. Insbesondere Spezialteile (etwa bestimmter Ausstattungsvarianten) sind relativ rasch nicht mehr zu bekommen oder nur zu überhöhten Preisen. Ebenso beschleunigt sich der Wertverlust, wenn eine Baureihe nicht mehr gefertigt wird bzw. ein Nachfolger lanciert wurde.

Was also tun? Wenn es ein Neufahrzeug sein soll, dann sollte das Modell seit etwa zwei, drei Jahren auf dem Markt sein. Lang genug, um die genannten vier Punkte zu eliminieren. Gleichzeitig aber noch weit vom Verkaufsende entfernt – im Schnitt befindet sich ein Fahrzeugmodell zwischen sechs und acht Jahre in der Produktion.

7. Gute Kritiken der Fachpresse und Pannenstatistiken

In wirklich jeder Fahrzeugklasse existieren seit Jahrzehnten unterschiedlichste Wahlmöglichkeiten. Doch obwohl die Ingenieure alles tun, um ein wirklich "gutes" Auto zu entwickeln, so gibt es dennoch mitunter erhebliche Unterschiede in allen möglichen Parametern von Fahrkomfort bis Kofferraumvolumen – und nicht zuletzt der Anfälligkeit.

Autokäufer sollten sich deshalb unbedingt die Mühe machen und recherchieren, was die Fachwelt zu sagen hat. Das sind insbesondere:

  • Die Welt der Autozeitungen, -blogs, -TV-Sendungen und ähnlicher Medien
  • Die Automobilclubs
  • Die Pannenstatistiken, insbesondere die beiden etablierten Veröffentlichungen von ADAV und TÜV
  • Die Rückrufliste des Kraftfahrtbundesamtes

Diese Recherche ist deshalb so wichtig, weil die genannten Quellen unabhängig von den Versprechen der Hersteller sind. Außerdem lassen sich dadurch persönliche Testfahrten auf ein Minimum reduzieren – zumal die Autojournalisten einen Wagen meist deutlich länger und intensiver durchprüfen können, als es im Rahmen einer Kunden-Probefahrt möglich ist.

Einmal mehr lautet das Ziel: Ein Auto finden, das möglichst wenig Ärger bereitet und mit seinen Basis-Features zu den eigenen Bedürfnissen passt.

Autopanne, © stock.adobe.com/mpix-foto
Autopanne, © stock.adobe.com/mpix-foto

8. Vollständige, erschwingliche Ersatzteilversorgung

Dieses Thema wurde bereits in anderen Kapiteln kurz angeschnitten. Definitiv ist es jedoch wichtig genug, um hier in Gänze ausgerollt zu werden. Zunächst sei dazu der Fokus auf unterschiedliche Klassen von Ersatz- und Verschleißteilen gerichtet:

  • OEM-/Originalersatzteile/Erstausrüsterteile: Teile, die vom Autohersteller selbst oder von Dritten nur für den Hersteller gefertigt werden.
  • Erstausrüsterqualität: Teile, die von Dritten ohne Bezug zum Autohersteller produziert werden, aber qualitativ OEM entsprechen.
  • OE- Teile: Bauteile, die nicht exklusiv für einen Autohersteller gefertigt werden, daher also von verschiedenen Anbietern erhältlich sind.
  • Generische Teile: Sind ähnlich wie OE-Teile, wobei sie nicht zwingend die gleichen Eigenschaften aufweisen müssen.
  • Austauschteile bzw. Teile "im Austausch": Dabei handelt es sich um aufgearbeitete Teile, fast immer in OEM- oder Erstausrüsterqualität. Sie werden nur gegen Rückgabe des Altteils verkauft. Üblich u.a. bei Generatoren, Anlassern und ähnlichen Systemen.

Sowohl bei Verschleiß- als auch nur im Schadfall nötigen Ersatzteilen ist es immens wichtig, diese a) überhaupt niedrigschwellig finden zu können und b) dafür keine hohen Preise bezahlen zu müssen.

Gerade, was die immer anfallenden Verschleißteile anbelangt, sollten Autokäufer zuvor im (freien) Fachhandel recherchieren oder bei einer freien Werkstatt nachfragen, wie es um die Verfügbarkeit und Preissituation bei einem bestimmten Modell bestellt ist. Erneut lohnt sich der Vergleich, denn viele Fahrzeuge, die angesichts ihrer Klasse und Ausstattung günstige Preise aufrufen, sind bei der Ersatzteilbeschaffung schwierig und/oder teuer.

Das vermeintliche Schnäppchen birgt dann spätestens bei der ersten Inspektion mit neuen Bremsscheiben und -belägen eine unschöne Überraschung. Mit etwas Pech kann ein unvorhergesehener Schaden sich sogar zu einem wirtschaftlichen Totalschaden auswachsen, weil sich Teile kaum noch zu humanen Preisen auftreiben lassen.

9. Dem eigenen Lebensmodell entsprechende Leistungen und Abmessungen

Einmal mehr in diesem Text möchten wir das klischeehafte, große SUV aufgreifen. Diese Fahrzeugklasse hatte 2023 hierzulande einen Anteil von enormen 41,5 Prozent aller Neuzulassungen überhaupt. Primär sind diese Fahrzeuge aufgrund dreier Faktoren so beliebt:

  • Erhöhte Sitzposition – besserer Überblick sowie erleichterter Ein- und Ausstieg.
  • Mehr Größe und Fahrzeugmasse – mehr Insassensicherheit.
  • Größere Höhe – mehr Kopffreiheit und Ladevolumen.

Nicht alles davon sind messbare Vorteile gegenüber anderen Fahrzeugklassen. Zumindest werden sie aber immer als solche empfunden – wenngleich es in der Tat stimmt, dass die Insassen eines massereicheren Fahrzeugs bei Unfällen bessere Karten haben.

Bloß: Besonders bei den Themen Größe, Bauformen und Leistung sollte man versuchen, die eigenen Emotionen und Gefühle völlig auszuschalten. Beispielsweise kann dasselbe Fahrzeugmodell, aber mit unterschiedlichen Motorisierungen, völlig anders bezüglich der Typklasse eingestuft sein. Ebenso kann ein sehr kleines Auto, das zwar perfekt für Hamburgs Innenstadtverkehr geeignet ist, auf längeren Autobahnfahrten zur Tortur werden oder einfach nicht genügend Raum für Besorgungen bieten.

Autokäufer sollten sich daher lange vor der Festlegung auf Fahrzeugklassen oder gar einzelne Modelle in Ruhe hinsetzen und zwei Dinge für sich ganz persönlich herausfinden:

  1. Was ist das Umfeld, in dem ich den Wagen hauptsächlich bewegen, parken, tanken werde?
  2. Welche Aufgaben muss das Fahrzeug angesichts meiner Lebensrealitäten bewältigen können?

Das eine sind also "externe Faktoren", das andere „interne“ oder „persönliche Faktoren“. Wer beispielsweise täglich in einer Tiefgarage parken muss, der wäre wahrscheinlich mit einem hohen, breiten, langen SUV nicht sonderlich gut bedient. Wer alle paar Wochenenden mit Kind und Kegel die Großeltern bei Rostock besucht, braucht einfach etwas mehr Kofferraumvolumen, obwohl er sich im Alltag vielleicht nur in Hamburgs City bewegt und seine Einkäufe per Lastenrad managt.

Fakt ist: Jeder Autokäufer ist hinsichtlich seiner Bedürfnisse und Realitäten ziemlich einzigartig. Die Wahl des passenden Automodells sollte unbedingt versuchen, hierbei so wenig Kompromisse wie möglich zu benötigen. Die Modelllandschaft ist definitiv vielfältig genug dafür.

Nicht zuletzt sollten Menschen in Lebensmodellen, wo mehrere Autos vorhanden sind, ebenso betrachten, ob ihr neues Fahrzeug wirklich alles können muss oder ob nicht vielleicht bestimmte Aufgaben ebenso durch den anderen Wagen erledigt werden können. Dicht damit verbunden ist der finale Punkt unseres Artikels:

Verdreckter Innenraumstoff, © stock.adobe/Yaroslav
Verdreckter Innenraumstoff, © stock.adobe/Yaroslav

10. Dem persönlichen Bedarf entsprechende Ausstattungsmerkmale

  • Benötigt der Wagen eines Singles, der selten bis nie Passagiere auf der Rückbank hat, wirklich Bildschirme in den Kopfstützen?
  • Braucht jemand, der in Norddeutschland höchst selten hohen Schnee erleben wird und nie den Asphalt verlässt, tatsächlich einen vollwertigen Allradantrieb samt Differenzialsperren?
  • Sind Velours-Sitze für eine Familie mit kleinen Kindern die richtige Wahl, obwohl es kaum ein anderes Material gibt, das sich so schlecht von Flecken und Klebrigem reinigen lässt?
  • Oder: Wird man unterwegs wirklich so umfassend Medien konsumieren, dass sich das High-End-Multimediapaket rechnet, obwohl es dann zwingend nötig ist, einen leistungsstärkeren Motor zu buchen?

Wer einen Gebrauchtwagen sucht, der muss meistens mit denjenigen Features leben, die der Markt bereithält. Wer sich hingegen einen Neuwagen ganz klassisch im Büro des Verkäufers zusammenstellen lässt, der hat je nach Hersteller, Modell und nicht zuletzt Motorisierung eine geradezu verwirrend vielfältige Auswahl.

Nein, das bedeutet definitiv nicht, man müsse sich immer mit kargen Basismodellen zufriedengeben. Wohl aber empfiehlt es sich dringend, sehr genau zu betrachten, welche der möglichen Features wirklich zwingend notwendig wären und welche nur "nice to have". Das gilt besonders bei Ausstattungsmerkmalen, die nicht in allen Modell- oder Motorvarianten angeboten werden, sondern nur den höherpreisigen.

Bei emotionaler Betrachtung wäre natürlich ein vollausgestattetes Modell immer am besten. Wer jedoch nüchtern denkt und nicht zuletzt rechnet, erkennt wahrscheinlich schnell, was wirklich für ihn sinnvoll und nötig ist – und was bloß gut für den Wiederverkaufswert.

11. Fazit

Wer täglich durch Hamburg City pendelt , sollte sich vielleicht keinen US-importierten Full-Size-Pickup zulegen. Und wenn das etwas exotischere Traum-Auto schon nicht die robusteste Technik aufweist, dann sollte eine fachkompetente Werkstatt eher nicht erst in Brunsbüttel zu finden sein.

Wo viele beim Kauf eines Wagens primär nach oberflächlichen Dingen zwischen Farbe und Preis schauen, ist es für echte Zufriedenheit nötig, ein größeres Gesamtpaket zu betrachten. Dann aber winkt etwas, das nicht gerade jedem vergönnt ist: Ein Auto, mit dem man vielleicht noch bei Kilometerstand 250.000 und mehr rundherum glücklich ist.

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