Bei Oster-Deko aus Holz auf die Herkunft achten
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Um unser Zuhause österlich zu gestalten, umgeben wir uns gerne mit passenden Dekoartikeln und Accessoires aus Holz. Besonders, wenn sie günstig sind. Das Problem: Nicht immer verraten uns die Produkte, aus welchem Holz sie geschnitzt sind und ob dieses aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. PEFC rät Verbrauchern deshalb, beim Einkauf genau hinzuschauen und im Zweifel nachzufragen.
Hühner, Eier und Körbchen mit grün-gefärbter Holzwolle – es gibt viele Figuren und Dekoartikel aus Holz, die unser Zuhause an Ostern schöner machen. Die meisten davon sind bereits für wenige Euro in Discountern, Baumärkten oder im Internet zu erhalten. Doch woher stammt eigentlich das Holz, aus dem diese Produkte gefertigt werden?
"Bei vielen Dekoartikel aus Holz fehlt ein glaubwürdiger Nachweis über die Holzherkunft", gibt Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer der Waldschutzorganisation PEFC Deutschland, zu bedenken und erläutert: "Das Herstellungsland und die Holzart allein sagen noch nichts darüber aus, ob das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern oder aber aus Raubbau stammt. Auf vielen Dekoartikeln wird als Materialart sogar nur 'Mischholz' angegeben. Welche Holzarten darin versteckt sind, erfährt der Kunde nicht."
Sein Tipp an Verbraucher: Auf Holzprodukte mit dem PEFC-Siegel achten. Es steht für Holz, das aus Wäldern stammt, in denen strenge ökologische und soziale Standards gelten.
Beliebte Hölzer für Dekoartikel
Ein Großteil des Holzes von günstigen Dekoartikeln stammt aus den Ländern Ostasiens. Dort wächst z. B. der Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa). Paulownia-Holz ist hell, besitzt eine gleichmäßige Struktur und einen seidigen Glanz. Wegen seiner ansprechenden Optik, Stabilität und seinem geringen Gewicht werden daraus z. B. Schmuckschatullen oder Geschenkboxen gefertigt. In China wächst das Holz meist auf sogenannten Schnellwuchsplantagen, wo eine junge Pflanze bereits nach vier Jahren eine Wuchshöhe von acht Metern erreicht und nach gerade einmal zwölf bis 15 Jahren geerntet wird. Damit wächst sie doppelt so schnell wie die in Deutschland beheimatete und schnellwachsende Pappel.
Auch Bambus – botanisch ein Gras – wächst in kürzester Zeit auf chinesischen Plantagen. Im tropischen Klima können kleine Bambusarten bis zu 30 Zentimeter am Tag wachsen, der Riesenbambus kann sogar bis zu einem Meter am Tag an Größe zulegen. Industriell verarbeitet werden vor allem die verholzten Halme (Stämme). Bambus ist hart und dicht, sodass kaum Wasser eindringt. Deshalb wird Bambus gerne dekorativ in Badezimmern verwendet, z. B. für Badmöbel und kleinere Accessoires, wie Zahnputzbecher oder Seifenspender.
Hochwertige Badezimmereinrichtungen sind meist aus Tropenhölzern, wie Teak, gefertigt. Teak zählt zu den ältesten und edelsten Harthölzern Asiens und hat ein edles, goldbraunes Aussehen mit einer feinen dunklen bis schwarzen Maserung. Kleinere Zuschnitte werden zu Haushalts- und Dekoartikeln verarbeitet und nach Europa exportiert.
Der Plantagenanbau außerhalb Europas bringt häufig ökologische Probleme mit sich. Schnellwachsende Monokulturen besitzen einen hohen Wasserbedarf, laugen die Böden aus und sind anfälliger gegen Schädlinge. In einigen Ländern wird oft sogar wertvoller Urwald für sie gerodet.
Aufwand und Nutzen hinterfragen
"Egal ob Tropen- oder Plantagenholz aus Fernost, bei Dekoartikeln stehen oft lange Transportwege einer kurzen Nutzungs- und Lebensdauer gegenüber", so Dirk Teegelbekkers. Tropenhölzer komplett aus Europa zu verbannen, hält er jedoch für falsch. "Tropenhölzer sollten nur dann gekauft werden, wenn sichergestellt werden kann, dass das Holz aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft stammt. Hier gibt das PEFC-Siegel dem Verbraucher Orientierung und Sicherheit. Aufgrund der langen Transportwege sollten vor allem hochwertige Tropenholzprodukte mit einer langen Lebenszeit, wie z. B. Dielen für Böden und Fassaden oder hochwertige Gartenmöbel, importiert werden", rät Teegelbekkers.
Dekoartikel und Accessoires sollten möglichst aus heimischen Laub- und Nadelhölzern gekauft werden, bei Anbietern, die über die nachhaltige Herkunft Auskunft geben können.
Quelle: PEFC Deutschland e. V.