Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel? Diese Auswirkungen hätte es auf Deutschland

Bitcoin und andere Kryptowährungen erfahren eine steigende Akzeptanz. Welche Auswirkungen hätte es, wenn Bitcoin in Deutschland als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt werden würde?

Bitcoin als Zahlungsmittel, © Gerd Altmann / pixabay.com
Bitcoin als Zahlungsmittel, © Gerd Altmann / pixabay.com

Als Satoshi Nakamoto im Jahr 2008 den Bitcoin ins Leben gerufen hat, war wohl kaum jemandem das Potenzial des Coins bewusst. Im Laufe der Jahre folgten weitere Kryptowährungen – laut Statista gibt es aktuell 8.547 unterschiedliche Coins.

Sie weckten nicht nur das Interesse zahlreicher Anleger, sondern auch Unternehmen machten sich diese Zahlungsmittel fortan zunutze. Anfang des Jahres 2021 öffnete sich beispielsweise PayPal für den Bitcoin. E-Wallet-Nutzer konnten ab sofort in über 26 Millionen Verkaufsstellen ihre Einkäufe mit der Kryptowährung zahlen.

Die steigende Akzeptanz führte dazu, dass El Salvadors Präsident Nayib Bukele Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel einführte. Ein Jahr später folgte die Zentralafrikanische Republik ebenfalls dieser Idee, was sich positiv auf den Bitcoin Preis auswirkte.

Geht es nach der Bundestagsabgeordneten Joana Cotar, folgt Deutschland ebenfalls dieser Idee und führt Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel ein – sie gründete daraufhin die Initiative "Bitcoin im Bundestag". Aber welche Auswirkungen hätte eine solche Umsetzung auf das Land?

Bitcoin, © RDNE Stock project / pexels.com
Bitcoin, © RDNE Stock project / pexels.com

Ein starkes Signal an die Welt

Mit einer Wirtschaftsleistung (BIP) von 4,5 Billionen USD rangiert Deutschland hinter China (21,9 Billionen USD) und den USA (26,7 Billionen USD) auf Platz drei der stärksten Volkswirtschaften weltweit – gleichzeitig gilt es als führendes Mitglied der Europäischen Union. Eine Akzeptanz würde ein starkes Signal an die anderen Länder senden. Gerade innerhalb Europas könnte dieser Schritt dazu führen, dass weitere Nationen über die Integration von Kryptowährungen in ihr Wirtschaftssystem nachdenken.

Ein solcher Schritt zündet wahrscheinlich sogar Gesprächsstoff über die europäischen Grenzen hinaus! Das gilt insbesondere für Länder wie China, Ägypten oder Marokko, in denen aktuell ein Bitcoin-Verbot herrscht. Es könnte sozusagen eine Kettenreaktion auslösen und somit die globale Wirtschaft beleben. Als Konsequenz daraus folgt vermutlich eine stärkere Akzeptanz und Legitimierung von Bitcoin, Ethereum & Co. auf internationaler Ebene.

Akzeptanz würde das deutsche Finanzsystem beeinflussen

Mit der Integration einer dezentralisierten Währung in ein staatliches, zentralisiertes Finanzsystem würde Deutschland zum Maßstab werden, an dem andere Länder sich bei gleicher Entscheidung orientieren. Gleichzeitig öffnet sich das Land für weitere Innovationen im Finanzsektor, was auch die Türen für Krypto-Unternehmen weit öffnen würde. Es steht außer Frage, dass die fortschreitende Technologie in den nächsten Jahren einige Errungenschaften hervorbringen wird. Gilt Deutschland dann als Vorreiter, wirkt sich das vermutlich positiv auf die gesamte Wirtschaft aus!

Grundsätzlich würde die Akzeptanz auch die Art und Weise, wie Verbraucher für Produkte oder Dienstleistungen zahlen, verändern. Unternehmen und Verbraucher können plötzlich neben dem Euro auf ein weiteres Zahlungsmittel zurückgreifen. Das würde vermutlich gerade den Unternehmen in die Karten spielen. Denn aktuell berechnen die Banken ihnen etwa bei EC- oder Kreditkartenzahlungen Gebühren in Höhe von 0,2 - 1,4 % beziehungsweise 0,89 - 3,00 %.

Steht mit dem "digitalen Euro" nicht bereits ein solches Zahlungsmittel in den Startlöchern?

Tatsächlich hat die Europäische Zentralbank als Antwort auf die Kryptowährungen den "digitalen Euro" auf den Weg gebracht. Dieser wird laut Experten voraussichtlich im Jahr 2028 eingeführt. Anders als viele bisher befürchteten, soll dieser nicht das Bargeld ersetzen, sondern das bestehende Währungssystem ergänzen.

Auf Akzeptanz stößt dieser Schritt aber nicht überall. So steht die Bundestagsabgeordnete Joana Cotar der Entscheidung skeptisch gegenüber und schlägt erneut den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel vor. Sie sieht in dem digitalen Euro gewissermaßen einen Eingriff in die Privatsphäre und Freiheit der 83,8 Millionen Bundesbürger! Sie betrachtet ein von der Regierung reguliertes digitales Währungssystem als potenzielles Risiko für erhöhte Überwachungsmaßnahmen und mögliche Einschränkungen der individuellen Freiheit.

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