Ausstellung IN.SIGHT in der Hamburger Kunsthalle
Kultur Ausstellungen
Die Hamburger Kunsthalle erhält eine der umfangreichsten Schenkungen ihrer Geschichte: Der Berliner Sammler und Galerist Alexander Schröder überlässt dem Museum 63 Werke mit insgesamt 78 Elementen. Zu Ehren dieser großzügigen Gabe entsteht die Ausstellung IN.SIGHT, die am 21. November 2024 eröffnet wird.
Einblicke in 30 Jahre Sammlungstätigkeit
Alexander Schröder, 1968 geboren und in Hamburg aufgewachsen, beginnt 1994 während seines Kunststudiums in Berlin Kunst zu sammeln. Im selben Jahr gründet er die Galerie NEU. Seine mittlerweile 30-jährige Sammlungstätigkeit umfasst internationale Gegenwartskunst verschiedenster Medien, darunter Fotografien, Installationen, Skulpturen und Malereien zeitgenössischer Künstler.
Die Ausstellung IN.SIGHT gibt einen Einblick in Schröders Identität als Sammler. Der mehrdeutige Titel, der einer Arbeit von Philippe Thomas entlehnt ist, verweist auf zentrale Themen, die sich durch die Sammlung ziehen.
Künstlerische Positionen hinterfragen Normen
Die gesellschaftskritischen künstlerischen Positionen von den 1970er Jahren bis heute legen Sichtweisen offen und hinterfragen bestehende Normen. Die Themen reichen von sozialen Räumen, Architektur und Institutionen über Geschlechtsidentitäten, Körperpolitiken und Migration bis hin zu Nationalstaatlichkeit, Rassismen und Kolonialgeschichte.
Viele Arbeiten nehmen die Blickwinkel von marginalisierten Identitäten ein und lenken den Fokus auf Übersehenes. Sie machen veränderte Perspektiven greif- und sichtbar.
Kritik an gesellschaftlichen Schieflagen
Arbeiten von Philippe Thomas, Martha Rosler und Cameron Rowland kommentieren gesellschaftliche Schieflagen der kapitalistischen Konsumgesellschaft und der damit verbundenen Ausbeutung von Körpern. Sung Tieu entlarvt anhand von normierten, standardisierten Gegenständen, wie staatliche, ideologische und bürokratische Machtstrukturen den Menschen kontrollieren.
Marc Camille Chaimowicz und Isa Genzken brechen durch ihre Interventionen im Ausstellungsraum mit architektonischen Normen. Die räumliche und strukturelle Ausgrenzung, Diskriminierung und Tabuisierung der Schwulen Community bewusst zu machen, spielt im Werk von Henrik Olesen und Tom Burr eine zentrale Rolle.
Bereicherung für die Sammlung der Kunsthalle
Der Charakter von Alexander Schröders Sammlung ist eine extreme Bereicherung für die Sammlung der Hamburger Kunsthalle. Die geschenkten Werke greifen inhaltliche Stränge der Museumssammlung auf, füllen Fehlstellen und erschließen neue Künstler, Themenkomplexe und Narrative.
Sie erweitern den Horizont der Sammlung, greifen in den kunstgeschichtlichen Kanon ein und hinterfragen ihn. Durch Alexander Schröders großzügige Schenkung werden diese Kunstwerke nun dauerhaft für eine breite Öffentlichkeit zugänglich und sichtbar.
Die Ausstellung wird von Dr. Brigitte Kölle und Alexander Schröder kuratiert, die wissenschaftliche Assistenz übernimmt Julia Kersting.
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